Monat: September 2018

Hilfe, eine Kunde! Was ist mit meinen Finanzdienstleistern los?

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Zum 10. Jahrestag der Lehman-Pleite habe ich mir einen Kommentar verkniffen. Jetzt kann ich nicht mehr. Heute hatte ich wieder eine denkwürdige Erfahrung mit der Deutschen Bank.

D-Bank-Brief

Bekanntlich habe ich ja mit dem DWS Immoflex der Deutschen Bank erhebliche Verluste erlebt. Dabei wollte ich genau das ja vermeiden als ich dem Deutsche-Bank-Partner Deutsche Vermögensberatung (DVAG) Geld anvertraute mit dem ich eigentlich ein Hausdarlehen nach der Laufzeit ablösen wollte. Für die Steuer brauchte ich jetzt eine Verlustbescheinigung, die ich bei der Deutschen Bank schriftlich beantragen muss. Das auf dem Antragsformular keine Adresse stand, wollte ich den Antrag einfach bei meiner Filiale einwerfen.

Zu meiner Überraschung gibt es dort aber keinen Briefkasten mehr. Okay, im Schalterraum gibt es einen Kasten dafür. Am Wochenende ist der aber hinter Glastrennscheiben nicht zu erreichen. Vor mir hatten aber scheinbar auch schon andere Kunden Briefe bzw. Überweisungsträger durch einen Schlitz zwischen zwei Scheibenelementen geschoben.

Bank-Brief2

Fast scheint es, als habe die Deutsche Bank kein Interesse mehr an Kundenkontakt. Nachdem es schon länger keine Barauszahlungen mehr am Bankschalter gibt, wird nun auch die Annahme von schriftlichen Dokumenten erschwert.

Zurück zur Lehman-Pleite: Anlässlich des Jahrestages gab es viele warnende Worte, dass das Risiko einer erneuten Finanzkrise weiterhin hoch sei und insbesondere Deutsche Banken dafür nicht gerüstet seinen. Nach meiner Ansicht haben sich deutsche Politiker zudem von den Finanzkonzernen an der Nase herumführen lassen. Zwar überwacht die Bankenaufsicht (BaFin) Banken und Versicherungen strenger, dafür werden Vertriebsorganisationen wie die DVAG so gut wie gar nicht mehr kontrolliert.

Noch immer scheinen manche Politiker blind zu sein. Obwohl ich einige von ihnen bereits schriftlich darauf hingewiesen habe, dass viele DVAG-Kunden mit Produkten wie dem SEB Immoinvest und dem DWS Immoflex Geld verloren haben, darf die DVAG weiter mit dem Slogan „Vermögensaufbau für Jeden“ werben. Gleichzeitig muss das Unternehmen nicht einmal mit Konsequenzen durch die BaFin rechnen. Kein Wunder also, dass Banken und Versicherungen die Beratung und den Vertrieb zu neuen Finanzprodukten zunehmend Vertriebsgesellschaften überlassen.

 

Der Aspekt fehlt mir übrigens im ZDF-Zoom-Beitrag „Geheimakte Finanzkrise“:

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-geheimakte-finanzkrise-110.html

 

Viele Grüße,

V. F. Alle