Monat: Juli 2016

Durch das „soziale Netz“ gefallen

Gepostet am Aktualisiert am

Im ARD-Morganmagazin lief heute eine Reportage über die steiegenden Mietpreise in San Francisco. Grund dafür sind die vielen gut bezahlten Mitarbeiter aus dem Silicon Valley.

Zwar spendeten Unternehmen wie Google oder Uber regelmäßig Geld für soziale Zwecke, heißt es in dem Beitrag, dafür erhielten diese Unternehmen aber auch erhebliche steuerliche Vorteile und revanchierten sich durch Parteispenden.

http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/reportagen/moma-reporter-obdachlos-in-San-Francisco-100.html

Da braut sich etwas zusammen.
Im Prinzip führen die erfolgreichen Internet-Unternehmen das fort, was sie an starken Monopolisten aus der Finanzbranche und der Industrie früher kritisiert hatten. Der soziale Gedanke, der das Internet zunächst groß gemacht hat, geht Schritt für Schritt verloren.

Scheinbar gehen auch die Werte der Gründer verloren, wenn das große Geld und die Macht winken. Den Großinvestoren kann das nur Recht sein. Die Rendite ist besser als bei Banken. Nur von einer sozialen Marktwirtschaft kann dann keine Rede mehr sein.

SEB Immoinvest schüttet aus – Hoffnung für Anleger schwindet

Gepostet am Aktualisiert am

Zum insgesamt zehnten Mal hat der SEB Immoinvest am 1. Juli 2016 Geld an die Anleger ausgeschüttet. Anleger bekamen 1,50 € pro Anteil. Insgesamt wurden 174, 8 Mio. € an die Anleger ausgeschüttet. Damit wurden seit der Schließung 24,35 € pro Anteil ausgezahlt.

Zum Vergleich: Der Wert des Fonds lag bei Beginn der Abwicklung (Ende April 2012 bei 51,26 € nachdem die Fondsgesellschaft den Wert bereits um 5 Prozent reduziert hatte.
Der aktuelle Kurs für einen Verkauf an der Börse liegt bei etwa 15,50 €, gegenüber 24,94 €, die aktuell von der Fondsverwaltung angegeben werden.

Bis zum 30. April 2017 läuft nun noch die insgesamt fünf Jahre dauerende Frist der Auflösung. Dann endet das Verwaltungsmandat.

Wenn dann nicht alle Immobilien verkauft sind gilt folgendes:

„Für den Fall, dass nicht alle Immobilien aus dem global diversifizierten Portfolio veräußert worden sind, wird die Depotbank die weitere Auflösung übernehmen und im Interesse aller Anleger bestmöglich begleiten.“
Quelle: http://www.savillsim-publikumsfonds.de/de/fragen-und-antworten/

Was immer das auch heißen mag.

Natur-Distel
Wenigstens die Natur blüht auf: Anleger des SEB Immoinvest sollten sich an anderen Dingen erfreuen. Mir gefällt z.B. die frisch aufgeblühte Distel, das Nationalsymbol Schottlands. Foto: V. F. Alle

In Euro am Sonntag (vom 21.5.2016) zeichnet der Journalist Christoph Platt ein düsteres Bild für die Anleger. Er berichtet dort über eine aktuelle Studie von Drescher & Cie. Immo Consult zu den derzeit in Abwicklung befindlichen Immobilienfonds. Dabei schneidet der SEB immoinvest sehr schlecht ab.

Quelle: http://www.finanzen.net/nachricht/fonds/Euro-am-Sonntag-Tod-auf-Raten-Welche-Immo-Fonds-abgewickelt-werden-4883378

Im Beitrag heißt es:

„18 Immobilienfonds, die Hälfte davon für Privatanleger, werden momentan liquidiert und müssen sämtliche Objekte veräußern. Wer in diesen Produkten investiert ist, kann seine Anteile nicht an die Fondsgesellschaften zurückgeben. Er hat nur die Wahl, seinem Fonds langsam beim Sterben zuzusehen oder seine Anteile mit hohem Abschlag an der Börse zu verkaufen.“

und

„Von den Publikumsfonds schnitt der KanAm grundinvest am besten ab: Etwas mehr als 30 Prozent seines Portfolios bescheinigt die Studie eine gute Qualität. Beim zweitplatzierten Publikumsfonds, dem CS Euroreal, liegt der Anteil der mit „gut“ bewerteten Gebäude nur noch bei rund 17 Prozent. Noch etwas schlechter schneiden der Catella Focus Nordic Cities und der SEB ImmoInvest ab.“

SEB-Wertentwicklung2016
Mehr als 15% Minus seit 2011: So bewertet finanzen.net die bisherige Wertentwicklung des SEB Immoinvest.

Es sieht also schlecht aus für die Anleger, die (wie ich) in der Vergangenheit auf die optimistischen Aussagen ihrer Berater vertraut hatten.

Für mich kommt hinzu, dass mir mein DVAG-Berater 2009 Anteile des DWS Immoflex (deutsche Bank) als gute Alternative verkauft hatte. Weil er mir damals (und bis heute) keine Fondsprospekte aushändigen konnte (angeblich, weil er in der Zeit so viele Abschlüsse für den Fonds getätigt hatte), merkte ich erst später, dass der Fonds als Dachfonds zu 20% am SEB Immoinvest beteiligt ist.
Das bedeutet für mich, dass es neben dem Ausgabeaufschlag, den ich damals gezahlt habe, für mich auch dort weitere Verluste gibt. Dazu kommt, dass sich die Deutsche Bank die Fondsverwaltung weiterhin gnadenlos bezahlen lässt. Sie hat mir gerade wieder Geld abgebucht. Dumm, dass ich aus dem Fonds nur raus komme, wenn ich die Anteile an der Börse verkaufe.

Von dem Berater habe ich schon seit Jahren nichts mehr gehört und auch die DVAG hat sich nicht mehr persönlichen bei mir gemeldet.

Derzeit wirbt Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) mit ihrem neuen Werbepartner Jürgen Klopp so aktiv wie schon lange nicht mehr.
Der Slogan lautet: Vermögensaufbau für jeden!

Für mich ist das vor dem Hintergrund der Entwicklung des SEB Immoinvest Verbrauchertäuschung. Mich wundert es, dass die DVAG weiter damit werben darf.
Ein Deutscher Autohersteller wurde dagegen kürzlich von der Deutschen Umwelthilfe gezwungen, zweifelhafte Aussagen zur Umweltfreundlichkeit eines Dieselfahrzeuges aus den Werbeprospekten zu streichen.

Bei der DVAG handelt es sich allerdings nicht um eine einfache Werbeaussage, sondern um den Marketing-Claim, also die Kernbotschaft des Finanzdienstleisters.

Was das bedeutet kann sich jeder selbst ausrechnen.
Ich hatte die DVAG-Führung bereits 2012 mehrfach auf diesbezügliche Risiken hingewiesen. Da keine Reaktion erfolgte und auch die Medien kein Interesse daran hatten, habe ich 2013 diesen Blog begonnen. Mir war damals bereits klar, dass das Mangement sich nicht an sein eigenes Unternehmensleitbild hält und nicht „übermotivierte“ Vermögensberater die Hauptverantwortung tragen, wie es gerne dargestellt wird.

Viele Grüße,
V. F. Alle

DVAG veranstaltet Zukunftsforum 2016 in Leipzig

Gepostet am Aktualisiert am

Bei der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG) geht es zum die Zukunft der Finanzberatung – und das ist gut so. Im Spetember veranstaltet der Finanzdienstleister dazu in Leipzig ein Zukunftsforum mit hochkarätigen Rednern und einem aus dem Fernsehen bekannten Moderator.

Um Fehler aus der Vergangenheit zu vermeiden, ist es allerdings wichtig, die Erkenntnisse aus der Vergangenheit nicht zu ignorieren. Deshalb halte ich es für notwendig, dass dort auch über den SEB Immoinvest gesprochen wird – und über die Folgen für die Bestandskunden, denen der  Immobilenfonds in unterschiedlicher Form (SEB Immoinvest, DWS Immoflex oder einer fondsgebundenen Versicherung) von der DVAG und ihren Vermögensberatern vermittelt wurde.

Denn da geht es um die finanzielle Zukunft der DVAG-Kunden und nicht nur um einen optimierten Vertrieb.

Mit freundlichen Grüßen,

V. F. Alle