Monat: Juli 2013

Zwischenbilanz nach einem Jahr (Teil 12)

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Ich wollte daran glauben, dass die Deutsche Vermögensberatung nicht einfach eine Vertriebsorganistion ist, sondern wirklich berät. Ich glaubte, dass das Unternehmen in der Lage ist zu erkennen, wie wichtig mir die Tilgung meiner Schulden ist. Dafür hatte ich alles in eine Hand (Allfinanz) gegeben. Ich wollte glauben, dass spätestens nach der Finanzkrise wirklich ein Umdenken bei den Verantwortichen in der Finanzbranche und bei den verantwortlichen Politikern stattgefunden hat. Es fällt mir jedoch schwer, in meinem Fall dafür Anzeichen zu finden.

Obwohl ich inzwischen mehrfach an die Verantwortlichen der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) sowie der beteiligten Dienstleister (Santander Bank, Deutsche Bank und Aachen Münchener) geschrieben habe, konnte ich nicht feststellen, dass sich irgendjemand von den Führungsebenen dafür interessierte, dass ich meine Schulden abbauen wollte und weiterhin will. Oft wurden meine Briefe von wechselnden Personen beantwortet.

Insoweit decken sich meine Erfahrungen mit dem Fernseh-Beitrag „Banken außer Kontrolle“ http://programm.ard.de/TV/daserste/die-story-im-ersten–banken-ausser-kontrolle/eid_2810610240061304?list=now . Banken verdienen gut an den Schulden ihrer Kunden.

Ein Umdenken konnte ich im Gegensatz zu den Autoren des Beitrages nicht feststellen. Im Fernsehbeitrag hatte der aktuelle Finanzminister Wolfgang Schäuble gesagt: „Wir wären blöd, wenn uns das nochmal passieren würde.“

Ob das die Finanzdienstleister auch so sehen? Die DVAG verweist darauf, dass die Fondsgesellschaften und Banken für die Produkte zuständig seien und die Banken sowie die Versicherung übernehmen keine Verantwortung, weil sie die Produkte ja nicht selbst vermittelt haben.

Ich weiß bis heute noch nicht, ob die DVAG überhaupt ein Produkt für mein individuelles Bedürfnis im Angebot hatte bzw. hat. Politiker zeigten sich mir gegenüber leichtgläubig bzw. ahnungslos. Die Folgen einer Fehleinschätzung sind für Finanzmarktkunden wie mich aber scheinbar größer als für diese Politiker.

Die beteiligten Finanzdienstleister haben ihre Risiken damit (wie im Fall Lehman Brothers) erneut gut verteilt. Die Kunden haben es unter den Bedingungen schwer einen Verantwortlichen ausfindig zu machen. Alles scheint im Fall meiner Familie also noch kein neues Handeln zu geben – trotz anders lautender Beteuerungen.

Achtung: Die Bundesanstalt für Finanzaufsicht (BaFin) und Ombudsstellen sind übrigens für geschädigte DVAG-Kunden keine Hilfe. Laut BaFin ist das Ordnungsamt für Probleme mit der Deutschen Vermögensberatung zuständig. Ob die wirklich helfen können?

Von der DVAG habe ich schon lange keine hilfreichen Informationen mehr bekommen. Mit der Santander Bank sowie der Aachen Münchener habe ich zuletzt direkt verhandelt. Meine Rentenversicherungen bei der Aachen Münchener habe ich beitragsfrei gestellt, weil die DVAG weiterhin Provision dafür bekommt und ich erst einmal meine Schulden tilgen möchte.

Vielleicht ist mein Dienstleister DVAG ja zu dem Ergebnis gekommen, dass ich keine „Vermögensberatung“ mehr brauche, weil ich ja an mein Vermögen gerade nicht dran komme?

Ich mache jetzt erst einmal Pause. Eventuell veröffentliche ich dann auch noch die Antworten meiner Schreiben an Herrn Fitschen (Deutsche Bank) sowie die Vorstände der Aachen Münchener und der Santander Bank.

Letztere hatte mir übrigens einen Wertpapierberatungsbogen mit bitte zur Unterschrift zugeschickt, in dem die Risiken der mir als Produkt mit dem niedrigsten Risiko vermittelten Anlage nun höher eingestuft werden als zum Zeitpunkt der Vermittlung. Ich sollte unterschreiben, dass ich von der Bank aufgeklärt wurde, dass das tatsächliche Risiko nicht meinem Risikobedürfnis entspricht.
Da haben Juristen ganze Arbeit geleistet. Nur wo bleiben die Kundenbedürfnisse die ein Angebot zur Dienstleistung machen – also im Dienst des Kunden eine Leistung erbringen?

Entspannte Grüße
V. F. Alle

P.S. Ich empehle meinen „Dienstleistern“ dringend Verbesserungen beim Qualitäts- und Reklamationsmanagement. Gute Beispiele finden sie z.B. in der Automobilindustrie.

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Quellen: eRecht24

Geburtstagsgruesse von der Bundeskanzlerin (Teil 11)

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Regelmäßig bekamen meine Frau und ich bis 2011 Geburtstagskarten von unserem DVAG-Berater. Das war eine nette Geste. 2012 blieb diese aus. Geburtstagsgrüße waren in da auch nicht angebracht, nachdem deutlich wurde, dass für uns etwas falsch läuft.

Geburtstagswünsche von der DVAG bekam ich jedoch 2013 wieder. Sie galten nur nicht mir, sondern dem Vorstandsvorsitzenden der DVAG zu seinem 85. Geburtstag. In der DVAG-Pressemitteilung (http://www.presseportal.de/pm/6340/2456449/zum-geburtstag-des-gruenders-und-vorstandsvorsitzenden-der-dvag-prof-dr-reinfried-pohl-wird-85) wurde auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zitiert:

Angela Merkel, Deutsche Bundeskanzlerin: „Sie und Ihre Familie haben ein gutes Stück der Geschichte der sozialen Marktwirtschaft mitgestaltet, denn Sie haben das Angebot von Allfinanzleistungen populär gemacht, Sicherung aus einer Hand, weil es um den Menschen geht und nicht um das Produkt.“

Zu dem Zeitpunkt war ich eigentlich so weit, dass ich nicht mehr mit der DVAG um mein Vermögen streiten wollte. Seit dem habe ich allerdings eine neue Motivation. Ich will Menschen darüber aufklären was ich mit der DVAG erlebte, damit sich Politiker und potenzielle Kunden ein eigenes Urteil bilden können. Als Journalist habe ich das ja gelernt. Und frei von der Angst Geld zu verlieren, schreibt es sich auch viel besser.

Weil ich die Bundeskanzlerin nicht bloß stellen wollte, schilderte ich ihr meinen Fall in einem Brief und bat sie um eine Stellungnahme wie ihre Finanzmarktkritik (http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE94H00520130518) mit der Werbung für die DVAG zusammenpasst.
Ich bekam sogar eine Antwort aus dem Kanzleramt. Sie lautete, für mich sehr überraschend:

Sehr geehrter Herr xxxx,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 19. Mai 2013 an Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, in deren Auftrag ich Ihnen antworte. Ich bitte um Verständnis, dass es der Bundeskanzlerin aufgrund der Vielzahl eingehender Briefe nicht möglich ist, in jedem Falle persönlich zu antworten.
Ich danke Ihnen für die Ausführungen und die Zusendung der Unterlagen betreffend der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). Die Zuständigkeit für Ihr Anliegen liegt innerhalb der Bundesregierung beim Bundesministerium der Finanzen, an das ich daher Ihr Schreiben weitergeleitet habe.

Die Kanzlerin soll also für ihre eigenen Worte nicht zuständig sein?

Für Wähler der SPD oder anderer Parteien sollte das kein Grund zur Schadenfreude sein. Da ist z.B. die Beziehungen zwischen Altkanzler Schröder und dem damaligen AWD-Chef Maschmayer zu nennen, aber auch die Beziehungen von Ex-Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück zur Finanzbranche. Siehe auch, die Recherche des NDR, die leider sehr spät am Abend ausgestrahlt wurde: http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/ndr/01072013-die-story-im-ersten-Abkassiert-und-weiter-so-100.html

Viele Grüße, V. F. Alle

P.S.: Auf meine Nachfrage zum Thema Zuständigkeit bekam ich aus dem Kanzleramt eine ergänzende Rückmeldung. Sie lautet:

Sehr geehrter Herr …,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 29. Juni 2013. Ich möchte ergänzend zu meinem Schreiben vom 25. Juni 2013 anmerken, dass Ihre Informationen aufmerksam gelesen wurden und die Bundeskanzlerin regelmäßig über den Inhalt der an sie gerichteten Schreiben in komprimierter Form informiert wird.
Die fachliche Zuständigkeit für Ihr Anliegen liegt innerhalb der Bundesregierung beim Bundesministerium der Finanzen. Daher habe ich Ihr Schreiben – wie im Antwortschreiben vom 25. Juni 2013 dargelegt – an das Bundesministerium der Finanzen mit der Bitte um Beantwortung weitergeleitet.

Ex-Finanzminister sieht keinen Fehler (Teil10)

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Weil die Vorstandsebene der DVAG nicht auf mein Bedürfnis eingehen wollte, schrieb ich also an den Aufsichtsrat Dr. Theo Waigel (Ex-Finanzminister, CSU). Jemand mit soviel Sachverstand sollte doch wohl genauer hinschauen, wenn Kunden der DVAG so grandios ihr Ziel verfehlen.

Die Antwort war knapp und für mich ernüchternd. Sie lautete:

Sehr geehrter Herr xxxx,
Ihre Beschwerde vom 03.12.2012 habe ich an den Aufsichtsratsvorsitzenden der
DVAG mit der Bitte um Überprüfung zugeleitet. Mir wurde mitgeteilt, dass am
14.06.2012 und am 21.06.2012 eingehende Stellungnahmen an Sie gegangen sind.
Die Aachen Münchener hat Ihnen am 23.11.2012 Angebote zur weiteren
Vorgehensweise gemacht.
Ich sehe keine Möglichkeit, die DVAG oder die Aachen Münchener darüber hinaus
zu weiteren Schritten zu veranlassen.

So einfach machen sich Aufsichtsräte der DVAG also die Prüfung von komplizierten Zusammenhängen. Ob das die Aktionäre der DVAG auch so locker sehen?

Wahrscheinlich ist das auch eine Frage der Perspektive. Als ehemaliger Bundespolitiker mit einer sicheren Rente und einer Position im DVAG-Aufsichtsrat hätte ich sicher auch andere Erfahrungen mit dem Thema „Vermögensaufbau für Jeden“ bei der DVAG gemacht.

Nun bin ich ein einfacher Familienvater und kann meine Rentenversicherungen nicht mehr wie geplant bedienen. Um wenigstens einen Teil der Schulden begleichen zu können, habe ich Gelder von den Konten meiner Kinder genommen. Da lässt sich für mich selbst mit viel gutem Willen kein Vermögensaufbau erkennen.

Viele Grüße, Ihr/Euer V. F. Alle

Guter Anfang – schwacher Abgang (Teil 9)

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Mit Abstand betrachtet, hat es mich sehr beeindruckt, wie der DVAG-Berater mit meiner Frau und mir einen ausführlichen Finanzplan erarbeitete. Er hat sich bei uns zu Hause viel Zeit dafür genommen. Das hatten wir bei den Banken nicht so erlebt, bei denen wir Konditionen und Bedingungen für ein Darlehen erfragten.

Genau deshalb glaubte ich, dass es unserem Berater wirklich ernst ist, uns finanzielle Sicherheit zu geben. Das war mir wichtig und deshalb war ich auch bereit mehr für die Darlehen zu zahlen als bei einer Bank.

Im Nachhinein frage ich mich, wieso mich das bei den weitern Termin so gutgläubig gemacht hat, dass ich mir Produkte vermitteln ließ, die ich eigentlich nie wollte.

Ein bischen lag es wohl auch daran, dass der DVAG-Berater mir vermittelte handwerklich nicht so geschickt zu sein. Er vertraue dann lieber einem Fachmann und widme seie Zeit lieber Dingen, die ihm mehr Spaß machen. Weil ich Spaß an handwerklichen Dingen und meiner Familie habe, wollte ich gerne die Finanzangelegenheiten einem Fachmann anvertrauen. Da passte scheinbar also alles.

Beigetragen hat dazu auch, die Tatsache, dass wichtige Informationen im „Verlaufsprospekt“ standen, dessen Bedeutung ich nicht verstanden habe. Weil ich den Prospekt als Werbung verstand und bereits lange den Vertrag studiert hatte, überflog ich den Prospekt nur kurz und fragte meinen Berater ob da etwas drin steht, was meinem Wunsch nach Sicherheit widerspricht. Das verneinte er und ich vertraute ihm.

Wie bereits im letzten Blog berichtet, ist inzwischen vieles anders. Persönliche Besuche hat es schon lange nicht mehr gegeben, weil mein Berater krank ist und sein Vertreter fast 100 km weit entfernt sitzt.

Nachdenkliche Grüße,
V. F. Alle

Meinem Berater geht es wohl schlechter als mir (Teil 8)

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So wie es aussieht, verliere ich durch das Vertrauen in die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) Geld. Auch mit der Absicherung meiner finanziellen Zukunft, sieht es schlechter aus, als es mir versprochen wurde.

Viel schlimmer scheint es jedoch im Moment meinem Beraterzu gehen. Er machte mir den Eindruck, dass ihm selbst nicht klar war, was er vermittelte. Mir scheint es, dass er darauf vertraute, von seinem Unternehmen alle wichtigen informationen zu bekommen.

Beim Verkauf der Kapitalanlagen, im Beisein meiner beiden damals kleinen Kinder, hatte er stets gesagt, dass er meiner Familie nichts Falsches für unsere Zwecke verkaufen würde. Er könne ja sonst nicht mehr mit gutem Gewissen in den Spiegel schauen. Es klang für mich, als sei er davon auch überzeugt. Zumal meine Frau und ich ihn mehrfach drauf aufmerksam gemacht hatten, nach schlechten Erfahrungen mit Banken lieber auf Kapitalerträge verzichten, als ein unnötiges Risiko eingehen zu wollen.

Er hatte wohl wirklich darauf vertraut, dass er von seinem Unternehmen in der Richtung mit entsprechenden Informationen unterstützt wird. Doch darüber kann ich jedoch nur spekulieren. Informationen für die Mitarbeiter hatte es nach meiner Erkenntnis wohl auch gegeben (siehe http://www.handelsvertreter-blog.de/2012/05/09/vermogensberater-erhalten-leitfaden-zum-immoinvest/). Eine faire Beratung sieht für mich anders aus.

Als meine Frau und ich ihn Anfang 2012 fragten, wie er zu Einschätzungen von DVAG-Aussteigern steht, sagte er uns sinngemäß noch:
Die Ex-DVAG-Mitarbeiter, die in den negativen Medienberichten auspackten, hätten selbst finanzielle Probleme und würden dafür nun das Unternehmen verantwortlich machen. Das klang für uns plausibel.

Als ich ihn Mitte 2012 mit den Ergebnissen seiner Beratung konfrontierte, versuchte er noch eine persönliche Lösung für mich zu finden. Als ich auf eine offizielle Lösung der DVAG bestand, konnte er mir nicht mehr helfen. Auch ein zinsloses Darlehen, wie es nach meinem damaligen Kenntnisstand anderen durch die Schließung des SEB Immoinvest Betroffenen von ihren Banken gewährt wurde, konnte er mir nicht vermitteln. Die Schreiben, die ich aus der DVAG-Zentrale erhielt nahm er zur Kenntnis.

Kurzzeitig dachte ich, dass ich mit der DVAG nichts mehr zu tun haben wolle – insbesondere nachdem ich über meine Darlehensablösungen bereits selbst verhandeln musste, obwohl ich doch einen Berater zu haben glaubte.

Ich beschloss dann aber, die Beratungsleistung, die der Unternehmensname „Deutsche Vermögensberatung“ mir vermittelt hatte, weiter in Anspruch nehmen zu wollen. Schließlich wurden mir ja auch noch mehrere Rentenversicherungen vermittelt, die ich durch die verfehlte Kapitalanlage nun nicht mehr wie geplant bedienen konnte.

Das Ergebnis im Juli 2013:
Mein bisheriger Berater steht mir aus „gesundheitlichen Gründen“ schon länger nicht mehr zur Verfügung. Laut seiner Sekretärin hatte er einen Nervenzusammenbruch. Sein Direktionsleiter sitzt etwa 100 km von mir entfernt und kann nicht mal eben bei mir und meiner Familie vorbei kommen. Ich konnte ihn noch nicht persönlich kennenlernen.

Mir scheint es, dass mein Berater weiterhin nicht die die Unterstützung bekommt, die er von seinem Arbeitgeber erwartet hatte.
Ich wünsche ihm alles Gute. Denn wenn meine Einschätzungen richtig sind, dann wird es sehr schwer für ihn, nach dem was er seinen Kunden versprochen hat und an was er glaubte.

Vielleicht können das andere Ex-Finanzvertriebler bestätigen. Das würde mich interessieren.

Ihr/Euer V. F. Alle

Informationsquellen meines Dienstleisters (Teil 7)

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Welche Informationsquellen nutzt die DVAG?

Als Journalist weiss ich, dass Technikunternehmen sich inzwischen ein Beispiel an Finanzsoftware nehmen, um Ausfallwarscheinlichkeiten von Produkten wie Windkraftanlagen zu kalkulieren. Ich dachte bei meinem Dienstleister gibt es so etwas auch. Und vor allem dachte ich, dass das auch zum Nutzen der Kunden verwendet wird.

Nun stelle ich fest, dass das Führungspersonal der DVAG auf Internetmeldungen und Pressemitteilungen verweist. Es wundert mich sehr, dass die DVAG scheinbar keine besseren Informationsquellen hat.

Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich lieber selbst recherchiert und keinem DVAG-Berater vertraut. Das bekommt jeder Bürger hin, der etwas Spaß am Internet hat. Von einem Finanzdienstleister erwarte ich da schon etwas mehr Einsatz.

Außerdem wollte ich nie im „voll im Trend der Anlegerpreferenzen“ (Brief vom DVAG Chefvolkswirt) liegen sondern hatte ein individuelles Bedürfnis, auf das von der DVAG bis heute nicht eingegangen wurde, obwohl mir dies von meinem Berater vermittelt wurde.

Geradezu paradox ist für mich Tatsache, dass genau das Unternehmen bei dem auch meine Darlehen liefen, mein Geld zum Zweck der baldigen Tilgung nicht sicher Anlegen konnte und davon scheinbar auch nichts wissen will. Nur an das Geld, dass ich an meinem Beratern vorbei gespart hatte, kam ich wie von mir geplant dran. Von einer Finanzdienstleistung aus einer Hand hatte ich mir etwas anderes erwartet.

Gruß,
V. F. Alle

Keiner ist verantwortlich – der Kunde wollte es ja so (Teil 6)

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Mein zweites Schreiben an Prof. Dr. Pohl, den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Vermögensberatung (DVAG), brachte wenig neue Erkenntnisse. Ich hatte ihn gebeten, mir zu erklären, wie er zu seinem Leistungsversprechen „ Wer Hilfe braucht, kann auf unsere Unterstützung bauen“ steht. Siehe auch: http://www.dvag.de/dvag/unternehmen/gesellschaftliche-verantwortung/
Außerdem wies ich ihn auf meine damaligen Erkenntnisse aus der Finanzkrise 2008/2009 hin und welche Verantwortung er als DVAG-Vorstand daher nach meiner Ansicht trage.

Immerhin antwortete nun der DVAG-Chefvolkswirt (höhere Managementebene, ähnliche Textbausteine).

Der DVAG-Chefvolkswirt antwortete mir folgendes:
„Sehr geehrter Herr xxxxxxx,
an mich wurde Ihr an Herrn Professor Dr. Reinfried Pohl gerichtetes Schreiben vom 18. Juni 2012, in dem Sie Ihrem Unmut über die Entwicklung des SEB Immolnvest Immobilienfonds Ausdruck verleihen, weitergeleitet.
Dies nehme ich zum Anlass, Ihnen mein Bedauern darüber ausdrücken, dass Ihre Anlage in SEB Immolnvest Fondsanteile offensichtlich nicht das hielt, was Sie sich davon versprachen. Zweifelsohne führt es zur Verärgerung, wenn das in dem Ihnen seinerzeit übergebenen Verkaufsprospekt beschriebene Risiko einer Schließung des Fonds tatsächlich eintritt.
Dies war so weder von uns noch von anderen wesentlichen Marktbeobachtern vorhersehbar. Vielmehr waren Offene Immobilienfonds, wie der SEB Immolnvest, zum Zeitpunkt Ihres Erwerbs im Jahr 2007 eine sehr begehrte Anlageform unter den Publikumsfonds. So lässt sich der Kapitalmarktstatistik der Deutschen Bundesbank (Quelle: Monatsbericht Mai 2012, S. 51) entnehmen, dass beim Absatz von Publikumsfonds in Deutschland allein der Bereich der Offenen Immobilienfonds mit einem Plus von 6,84 Mrd. Euro ein positives Mittelaufkommen generieren konnte, während seinerzeit zum Beispiel Wertpapierfonds (-12,85 Mrd. Euro) und Geldmarktfonds (- 4,84 Mrd. Euro) unter erheblichen Abflüssen litten. Sie bewegten sich also mit Ihrer Anlage in einem Offenen Immobilienfonds seinerzeit voll im Trend der Anlegerpräferenzen.
Zudem konnte der SES Immolnvest 2007 über eine „außerordentlich gute Ertragslage“ berichten und dazu ankündigen (Quelle: SEB Pressemitteilung vom 29. Juni 2007): „SEB Immolnvest – Rekordausschüttung von 3,30 Euro pro Anteil – davon 62,5 % steuerfrei / 5,8 % Ausschüttungsrendite“.
„Die seinerzeitige Attraktivität des SES Immolnvest hatte übrigens auch die Stiftung Warentest in der Publikation FinanzTest in der Januar Ausgabe 2007 herausgestellt (s.S. 28). Damals belegte der von Ihnen erworbene Fonds Platz 1 unter 16 geprüften Offenen Immobilienfonds. Die Tester bewerteten hier die Fondsqualität über einen Zeitraum von fünf Jahren. In dieser Zeitspanne wies der Fonds nie einen Verlust aus und erzielte eine durchschnittlich Wertentwicklung von 4,9 Prozent pro Jahr.
Mittlerweile hat die für den SEB Immolnvest verantwortliche Kapitalanlagegesellschaft (s. Homepage von SEB Asset Management) folgendes angekündigt:
„Wir werden jetzt alle Kraft darauf verwenden, unter den neuen Rahmenbedingungen das bestmögliche Ergebnis für unsere Anleger zu erzielen. Dies beinhaltet nicht nur eine zügige Auszahlung der Anlegergelder, sondern auch einen strategisch durchdachten Abverkauf des Immobilienportfolios. Getreu der Devise sorgfältigen aber zügigen Handeins beabsichtigen wir schon im Juni voraussichtlich 20 Prozent des Fondsvermögens an die Anleger auszuzahlen. Im Anschluss sind halbjährliche Auszahlungen vorgesehen, deren Höhe sich an den jeweils realisierten Immobilienverkäufen orientiert. In Absprache mit der Finanzaufsicht BaFin verbleibt uns für diese Maßnahmen, beginnend mit der heute bekannt gegebenen Auflösung des Fonds, ein Zeitraum von rund fünf Jahren“.
Es tut mir leid, dass Ihnen derzeit keine andere Antwort gegeben werden kann.“

Auch der DVAG-Chefvolkswirt berichtet mir zwar über die gute Zinsentwicklung und Bewertung des Fonds, ging jedoch bis heute nicht auf mein eigentliches Bedürfnis ein, dass ich eine sichere Anlageform zur Tilgung meiner Darlehen haben wollte.

Mir wurde die Anlage ja als so sicher wie Fest-/bzw. Tagesgeld vermittelt und ich war wohl nicht der Einzige: http://www.anlegerschutz.tv/SEB-ImmoInvest-positives-Signal-vom-Landgericht-Frankfurt
Für mich war es da leider schon zu spät, weil ich auf die Aussage meines Beraters vertraut hatte, dass der Fonds 2012 ja wieder öffnen müsse und für mich und meine Familie dann ja alles passe.

Auf meine Frage an den DVAG-Chefvolkswirt, „Was hätte ich dafür tun können, um zusammen mit meinen Dienstleister mein Ziel zu erreichen?“, habe ich von ihm bis heute keine Antwort bekommen.

Fazit Mitte 2012: Weder der DVAG-Vorstandsvorsitzende, der die Beantwortung meiner Fragen an Mitarbeiter delegierte, noch der DVAG-Chefvolkswirt waren bereit auf das Kundenbedürfnis sichere Abzahlung von Darlehen einzugehen.

Ihr/Euer V. F. Alle