Immobilienfonds
Fazit für Schnell-Leser
Eigentlich hatte ich meine Zusammenfassung schon zusammengeschreiben. Weil ich für meine Stammleser leider keine neuen Erkenntnisse habe, möchte ich allerdings auf eine Zusammenfassung von Rechtsanwalt Kompa verweisen: http://www.kanzleikompa.de/2014/06/14/die-opfer-des-prof-dr-reinfried-pohl/
Das was Herr Kompa hier aus Anwaltssicht zusammengefasst hat, kann ich aus Kundensicht zu 100% bestätigen. Neben Mitarbeitern und Kunden sehe ich die angesprochenen Politiker, zu denen ich auch noch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und Bundeskanzlerin Merkel ergänzen möchte, als Opfer des System Pohl. Ihre Ahnungslosigkeit wurde genauso ausgenutzt wie der gute Glaube der Vertriebsmitarbeiter und Kunden. Von ihnen sowie von vielen Journalisten hätte ich mir mehr kritische Distanz gewünscht.
Ab hier folgt meine ursprüngliche Zusammenfassung:
Wer von seinem Finanzdienstleister mit dicken Verträgen konfrontiert wird und diese nicht versteht, der hat drei Möglichkeiten:
1. Er/Sie vertraut seinem/ihrem Dienstleister. (Der vermutlich allerdings ein Eigeninteresse hat.)
2. Er/Sie nimmt einen Juristen zur Prüfung des Vertrages mit. (Was für ein Aufwand.)
3. Er/Sie lässt die Finger weg von solchen Angeboten.
Ich hatte mich für Variante 1 entschieden und musste feststellen, dass meine Berater und so manche andere „Experten“ die Risiken auch falsch eingeschätzt hatten. Das Risiko tragen aber nicht die Berater und Experten, sondern ich und die anderen Betroffenen.
Ich habe meine Erlebnisse Politikern geschildert, die das System meines Dienstleisters öffentlich lobten. Dabei habe ich den Eindruck gewonnen, dass sie entweder genauso selektiv informiert waren wie ich, oder …
Mit anderen Geschädigten habe ich auch gesprochen. Darunter gab es Menschen für die es eine Genugtuung war, dass diejenigen, die ihnen Schden zugefügt hatten, durch Unfälle oder schwere Krankheiten umgekommen waren.
Mir bringt es nichts, dass Dr. Reinfried Pohl kürzlich gestorben ist. Im Gegenteil: Ich hätte ihm gerne meine Kundensicht seiner „Finanzgeschichte“ geschildert. Doch auf meine Schreiben in der Richtung wollte er nicht persönlich eingehen.
Vielleicht bleibt mir die Hoffnung zumindest noch irgendwann mit Michael Schuhmacher darüber von Familienvater zu Familienvater reden zu können, warum er als Partner der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) Millionen verdient hat, während einfache DVAG-Kunden wie ich ihr Geld und damit ihre Altersvorsorge verlieren. Im September 2013 hatte das Management von Herrn Schumacher meinen Gesprächswunsch abgelehnt. Was Ende Dezember 2013 passierte ist wohl bekannt.
Nein, ich möchte nicht tauschen. Der mögliche Verlust der Gesundheit oder gar des Lebens wiegt schwerer als der Verlust der finanziellen Sicherheit. Als Vater wünsche ich Familie Schumacher alles Gute, so wie ich es auch anderen Familien in vergleichbaren Situationen wünsche.
Herzliche Grüße,
V. F. Alle
Um die Abwicklung dürfen sich nun andere kümmern
Bevor ich zum aktuellen Anlass komme, möchte ich hier ganz kurz von einem erfolgreichen Maschinenbauunternehmen berichten. Zum Erfolgskonzept des Unternehmens gehört es, dass Mitarbeiter zeitweise auch in anderen Abteilungen arbeiten. Der Konstrukteur geht z.B. anders an seine Arbeit heran, wenn er mal einige Zeit im Kundenservice gearbeitet hat und die Probleme der Kunden hautnah mitbekommen hat, berichtete mir der Geschäftsführer vor einiger Zeit sinngemäß.
Bei meinen Finanzdienstleistern läuft das scheinbar anders.
Vor wenigen Tagen bekam ich von der Deutschen Bank die neusten Informationen zum DWS ImmoFlex. In dem Schreiben wird darauf hingewiesen, dass die DWS Investment GmbH Ihr Vermögensmandat 2013 gekündigt hat und das Verfügungsrecht auf die State Street GmbH übergegangen ist. Außerdem heißt es:
„Die künftige Entwicklung des DWS ImmoFlex Vermögensmandat wird weiterhin im Wesentlichen von der Entwicklung der Zielfonds beeinflusst. Alle der neun investierten Zielfonds befinden sich in Liquidation.“ Zu den Zielfonds gehören im Wesentlichen der SEB Immoinvest sowie der CS Euroreal EUR.
Wie bereits beim SEB Immoinvest, hat sich also auch beim DWS ImmoFlex das ursprüngliche Management zurückgezogen. Die Anleger können ihre Anteile dagegen nur mit Verlust verkaufen oder müssen warten, was sie am Ende der Abwicklung heraus bekommen.
Die Informationen zu den Fonds bekomme ich längst auch nicht mehr von meinem Vermögensberater (von dem mir die Fonds vermittelt wurden) oder der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG), sondern von den Banken.
Als die Deutsche Bank vor wenigen Wochen die Depotgebühren von einem Konto abbuchen wollte, welches nicht mehr aktiv ist, versuchte ich das bei meiner Deutschen-Bank-Filiale zu regeln. Der Bankmitarbeiter sagte mir jedoch, dass er das nicht selbst tun könne, weil das Beratungsmandat bei der DVAG liege. Meine Beschwerde dazu wollte die Bank prüfen und mir bis 16.8.2016 („in den nächsten zwei Wochen“) eine Rückmeldung geben. Unter anderem geht es darum, dass die Einzugserlaubnis für die Depotgebühr, auf die sich die Bank beruft, zu einem anderen Vertrag gehört und der Vertrag zum DWS ImmoFlex nicht mit den Originalvertragsunterlagen erfolgte.
Pünktlich habe ich von der Deutschen Bank am Donnerstag die Rückmeldung erhalten, dass die die Prüfung noch etwas mehr Zeit in Anspruch nehme.
Zurück zur DVAG: Von einem Bekannten, der selbst im Versicherungsgeschäft tätig ist, weiß ich, dass es bei der DVAG üblich ist, sich eine Nachbetreuung bei solchen Kundenfragen von den Geschäftspartnern zusichern zu lassen.
Unter Vertriebsgesichtspunkten erscheint es mir nachvollziehbar, dass sich der Finanz-/Versicherungs-Partner um Detailfragen zu bereits abgeschlossenen Verträgen kümmert. Die „Vermögensberater“ können sich damit weitgehend auf das Vermitteln neuer Verträge konzentrieren und müssen sich nicht länger als nötig mit den Problemen der alten Verträge beschäftigen.
Mit Blick auf eine nachhaltige Geschäftsentwicklung bei der DVAG und ihren Partnern halte ich diese Strategie allerdings für sehr riskant.Diese Struktur führt zwar kurfristig zu Vertragsabschlüssen aber nicht unbedingt zu höherer Kundenzufriedenheit.
Viele Grüße,
V. F. Alle
SEB Immoinvest schüttet aus – Hoffnung für Anleger schwindet
Zum insgesamt zehnten Mal hat der SEB Immoinvest am 1. Juli 2016 Geld an die Anleger ausgeschüttet. Anleger bekamen 1,50 € pro Anteil. Insgesamt wurden 174, 8 Mio. € an die Anleger ausgeschüttet. Damit wurden seit der Schließung 24,35 € pro Anteil ausgezahlt.
Zum Vergleich: Der Wert des Fonds lag bei Beginn der Abwicklung (Ende April 2012 bei 51,26 € nachdem die Fondsgesellschaft den Wert bereits um 5 Prozent reduziert hatte.
Der aktuelle Kurs für einen Verkauf an der Börse liegt bei etwa 15,50 €, gegenüber 24,94 €, die aktuell von der Fondsverwaltung angegeben werden.
Bis zum 30. April 2017 läuft nun noch die insgesamt fünf Jahre dauerende Frist der Auflösung. Dann endet das Verwaltungsmandat.
Wenn dann nicht alle Immobilien verkauft sind gilt folgendes:
„Für den Fall, dass nicht alle Immobilien aus dem global diversifizierten Portfolio veräußert worden sind, wird die Depotbank die weitere Auflösung übernehmen und im Interesse aller Anleger bestmöglich begleiten.“
Quelle: http://www.savillsim-publikumsfonds.de/de/fragen-und-antworten/
Was immer das auch heißen mag.
In Euro am Sonntag (vom 21.5.2016) zeichnet der Journalist Christoph Platt ein düsteres Bild für die Anleger. Er berichtet dort über eine aktuelle Studie von Drescher & Cie. Immo Consult zu den derzeit in Abwicklung befindlichen Immobilienfonds. Dabei schneidet der SEB immoinvest sehr schlecht ab.
Im Beitrag heißt es:
„18 Immobilienfonds, die Hälfte davon für Privatanleger, werden momentan liquidiert und müssen sämtliche Objekte veräußern. Wer in diesen Produkten investiert ist, kann seine Anteile nicht an die Fondsgesellschaften zurückgeben. Er hat nur die Wahl, seinem Fonds langsam beim Sterben zuzusehen oder seine Anteile mit hohem Abschlag an der Börse zu verkaufen.“
und
„Von den Publikumsfonds schnitt der KanAm grundinvest am besten ab: Etwas mehr als 30 Prozent seines Portfolios bescheinigt die Studie eine gute Qualität. Beim zweitplatzierten Publikumsfonds, dem CS Euroreal, liegt der Anteil der mit „gut“ bewerteten Gebäude nur noch bei rund 17 Prozent. Noch etwas schlechter schneiden der Catella Focus Nordic Cities und der SEB ImmoInvest ab.“
Es sieht also schlecht aus für die Anleger, die (wie ich) in der Vergangenheit auf die optimistischen Aussagen ihrer Berater vertraut hatten.
Für mich kommt hinzu, dass mir mein DVAG-Berater 2009 Anteile des DWS Immoflex (deutsche Bank) als gute Alternative verkauft hatte. Weil er mir damals (und bis heute) keine Fondsprospekte aushändigen konnte (angeblich, weil er in der Zeit so viele Abschlüsse für den Fonds getätigt hatte), merkte ich erst später, dass der Fonds als Dachfonds zu 20% am SEB Immoinvest beteiligt ist.
Das bedeutet für mich, dass es neben dem Ausgabeaufschlag, den ich damals gezahlt habe, für mich auch dort weitere Verluste gibt. Dazu kommt, dass sich die Deutsche Bank die Fondsverwaltung weiterhin gnadenlos bezahlen lässt. Sie hat mir gerade wieder Geld abgebucht. Dumm, dass ich aus dem Fonds nur raus komme, wenn ich die Anteile an der Börse verkaufe.
Von dem Berater habe ich schon seit Jahren nichts mehr gehört und auch die DVAG hat sich nicht mehr persönlichen bei mir gemeldet.
Derzeit wirbt Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) mit ihrem neuen Werbepartner Jürgen Klopp so aktiv wie schon lange nicht mehr.
Der Slogan lautet: Vermögensaufbau für jeden!
Für mich ist das vor dem Hintergrund der Entwicklung des SEB Immoinvest Verbrauchertäuschung. Mich wundert es, dass die DVAG weiter damit werben darf.
Ein Deutscher Autohersteller wurde dagegen kürzlich von der Deutschen Umwelthilfe gezwungen, zweifelhafte Aussagen zur Umweltfreundlichkeit eines Dieselfahrzeuges aus den Werbeprospekten zu streichen.
Bei der DVAG handelt es sich allerdings nicht um eine einfache Werbeaussage, sondern um den Marketing-Claim, also die Kernbotschaft des Finanzdienstleisters.
Was das bedeutet kann sich jeder selbst ausrechnen.
Ich hatte die DVAG-Führung bereits 2012 mehrfach auf diesbezügliche Risiken hingewiesen. Da keine Reaktion erfolgte und auch die Medien kein Interesse daran hatten, habe ich 2013 diesen Blog begonnen. Mir war damals bereits klar, dass das Mangement sich nicht an sein eigenes Unternehmensleitbild hält und nicht „übermotivierte“ Vermögensberater die Hauptverantwortung tragen, wie es gerne dargestellt wird.
Viele Grüße,
V. F. Alle
DVAG-Blog wirbt für mit zweifelhaftem Vergleich für DWS-Fonds
In seinem aktuellen Blog-Beitrag wirbt Helge Lach, Vorstandsmitglied der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG), für DWS-Fonds und rechnet Indexfonds (ETFs mit geringeren Gebühren) schlecht.
Beim Versicherungsboten hat der Redakteur Markus Rieksmeier nachgerechnet und kritisiert die Beispielrechnung des DVAG-Vorstands als einseitig. Der von Lach gewählte und von den Abschusskosten her günstigere Vergleichsfonds schneide zwar in dem Fall besser ab. Das lasse sich aber nicht verallgemeinern. Es gebe viele günstigere Fonds, die über die Laufzeit für die Anleger mehr Ertrag bringen als die von der DVAG vertriebenen Fonds mit einem höheren Ausgabeaufschlag und höheren laufenden Kosten.
http://www.versicherungsbote.de/id/4840531/DVAG-Blog-ETF-DWS/
Ich möchte noch einmal an die DVAG-Kunden erinnern, denen der Fonds DWS Immoflex sowie der SEB Immoinvest vermittelt wurde. Der SEB Immoinvest befindet sich aktuell in der Abwicklung. Darunter leidet auch der Dachfonds DWS Immoflex, in dem neben dem SEB Immoinvest noch weitere in der Abwicklung befindliche Fonds gebündelt sind.
Da die DVAG auch bei diesen Fonds Vermittlungsgebühren bekommen hat, könnte es für die Anleger am Ende der Abwicklungsdauer (April 2017) heißen:
Außer Spesen nichts gewesen!
Viele Grüße,
V. F. Alle
Immobilienfonds bekommen zu viel Geld und finden keine Immobilen?
Immobilienfonds scheinen gerade wieder sehr beliebt zu sein.
Anfang April titelte z.B. das Manager-Magazin:
Warum Immobilienfonds kein Anlegergeld mehr wollen
Zu wenig Immobilien, zu viel Geld
Ich hätte da einen Vorschlag.
Beim SEB Immoinvest sind noch einige Immobilien zu verkaufen. Laut der Fondsgesellschaft haben diese auch noch einen beträchtlichen Wert. Da sollte es doch ein leichtes sein, die Immobilien an neue Besitzer zu übertragen und den Anlegern des seit 2012 in der Abwicklung befindlichen Fonds endlich ihre Ersparnisse wieder auszuzahlen. 😉
Oder sieht es doch nicht so rosig aus, wie es die Fondsgesellschaft den Anlegern darstellt?
In einem Jahr werden die Anleger mehr wissen. Dann sind die für die Abwicklung vorgesehenen fünf Jahre vorbei.
Bleiben Sie gesund liebe Leser, alles andere kommt wie es kommt (et kütt, wie et kütt)
V. F. Alle
Kundenerlebnis für Sparer: Nullzins, Immobilienblase und Altersarmut?
„Für ein besseres Kundenerlebnis müssen Banken ihre Middle- und Back-End Systeme modernisieren“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des IT-Dienstleisters Syntel Inc.
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„Kundenerlebnis“ ist im Moment ein wichtiges Schlagwort für Marketing- und Unternehmensstrategen. Denn in Zeiten, in denen Produkte zunehmend vergleichbar sind, soll Kunden ein Erlebnis und nicht einfach nur ein Produkt verkauft werden. Das Produkt dient lediglich dazu Wünsche zu erfüllen (z.B. mehr Zeit für Freunde und Familie). Dazu werden Kundendaten benötigt und entsprechende IT-Systeme, die daraus Bedürfnisse errechnen können.
Das Problem liegt für mich allerdings an anderer Stelle. In der anhaltenden Niedrigzinsphase haben Sparer große Schwierigkeiten etwas für ihre Altersvorsorge zu tun. Inzwischen hat das auch die Politik erkannt. Das ARD-Magazin PlusMinus berichtete gestern (30.3.2016) unter dem Titel „Plus für die Altersvorsorge?“ beispielsweise über die Schwierigkeiten von Sparern mit der Riester-Rente und wie die Hessische CDU mit einer Fondsgebundenen „Deutschland-Rente“ gegensteuern will.
Christoph Butterwegge, Sozialstaatsexperte an der Universität in Köln, wird von PlusMinus wie folgt zitiert: „Es handelt sich ebenfalls, wie bei der Riester-Rente, um eine kapitalgedeckte Altersvorsorge, die das Problem hat, dass sie den Finanzmärkten ausgeliefert ist und das heißt Wirtschaftskrisen, ein Crash an den Aktienbörsen würde dazu führen, dass die Altersvorsorge von vielen Millionen Menschen gefährdet ist und das kann nicht die Art und Weise sein, wie man für das Alter vorsorgt.“ (siehe http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/sendung-vom-30032016-altersvorsorge-100.html)
Der Meinung kann ich mich nach meinen Erfahrungen mit meinem Finanzdienstleister Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) nur anschießen.
Dazu kommt noch ein weiterer Punkt:
Steigende Immobilienpreise in Metropolen und gleichzeitig niedrige Zinsen für die Darlehen erhöhen die Gefahr, dass es auch in Deutschland zu einer Immobilienblase kommen kann. Warnungen dazu gibt es schon länger. Das lässt die Situation allerdings eher noch ernster erscheinen.
Die jüngste Warnung stammt aus einem Interview mit dem Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret, das am 30.3.2016 bei Spiegel-Online veröffentlicht wurde. Im Vorspann zum Beitrag heißt es: „Zwar legten die Banken bei der Kreditvergabe weiterhin konservative Kriterien an, das Kreditvolumen sei zuletzt allerdings so stark gewachsen wie seit 13 Jahren nicht mehr. ,Deshalb habe ich heute mehr Bedenken als in den vergangenen Jahren‘, sagt Dombret.“
Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Für mich waren die vergangenen Jahre auf jeden Fall ein Erlebnis – und zwar eines auf das ich gerne verzichtet hätte.
Statt mit einer Erbschaft mein eigenes Haus abbezahlt zu haben, verliere ich nun Geld mit Rentenversicherungen und Immobilienfonds. Durch Beratung aus einer Hand wollte ich das eigentlich vermeiden. Gewinner sind auf jeden Fall bisher meine „Dienstleister“.
Mein Fazit: Technik alleine hilft unser Gesellschaft da nicht weiter. Sie hilft nur den Verkäufern von Finanzprodukten – zumindest solange, bis der Kunde den Unterschied zwischen Wunsch und Wirklichkeit wahrnimmt.
Viele Grüße,
V. F. Alle
Geld allein macht nicht glücklich – Studie im Auftrag der DVAG
Im Auftrag der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) stellte der INSA-Meinungstrend anlässlich des internationalen Tag des Glücks am 20. März die Frage: „Macht Geld glücklich?“
Quelle: https://www.dvag-presseservice.de/2016/03/17/insa-meinungstrend-der-dvag-zum-int-tag-des-gluecks-am-20-maerz-geld-allein-macht-die-deutschen-nicht-gluecklich-aber-es-beruhigt/#utm_source=feed&utm_medium=feed&utm_campaign=feed
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Die Antwort ist kaum überraschend:
54% der Deutschen sind laut der Befragung der Meinung,
dass Geld allein nicht glücklich macht.
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Ich frage mich nur, warum ausgerechnet mein Finanzdienstleister jetzt in eine Pressemitteilung darüber veröffentlicht.
Ich kann mir nur vorstellen, dass das Unternehmen schon einmal für schlechte Zeiten vorbauen will. Nach dem Motto: Liebe Kunden, bitte seid nicht böse, dass Ihr durch unsere Beratung nicht reicher werdet, obwohl wir Euch „Vermögensaufbau“ versprochen haben. Es gibt ja wichtigere Dinge im Leben.
Bestätigen kann ich folgende Aussage dem DVAG-Pressetext zum internationalen Tag des Glücks:
„Das Leben ohne Geldsorgen genießen zu können, ist für die Mehrheit der Deutschen wichtig.“
Richtig: Für mich auch. Deshalb verstehe ich es nicht, dass mir von der DVAG bis lediglich ein neues Darlehen angeboten wurde. Stattdessen hätte ich gerne einmal mit den DVAG-Verantwortlichen darüber gesprochen, warum ich trotz eines ausreichenden Vermögens und dem DVAG-Markenclaim „Vermögensaufbau für Jeden“ meine Darlehen über die DVAG bis heute nicht abbezahlt habe. Die Details stehen in diesem Blog.
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Und ja: Die Geldsorgen bereiten mir Stress. Dabei wollte ich genau diesen Stress durch „Beratung aus einer Hand“ vermeiden.
Es ist auch nicht der Verlust von Geld der mich ärgert. Vielmehr ärgert es mich, dass die DVAG scheinbar völlig ignoriert, was gerade mit Ihren Kunden passiert, denen die Fonds SEB Immoinvest und DWS Immoflex verkauft wurden.
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Viele Grüße,
V. F. Alle
Zeit für die Wahrheit beim SEB Immoinvest
Vor einigen Jahren war ich regelmäßig in den Niederlanden. Auf dem Weg sind mir immer wieder schöne, aber leer stehende Büro- und Lagergebäude aufgefallen.
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Bezüglich des Immobilienfonds SEB Immoinvest hatten mir meine Dienstleister DVAG und Santander Bank (ehemals SEB) immer wieder gesagt, dass der Fonds gut laufende Immobilen besitze und ich mir da keine Sorgen machen müsse. Mantra-artig wurde immer wieder der Potsdamer Platz als Beispiel dafür genannt.
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Mit den Immobilien am Potsdamer Platz wurde aber inzwischen das Filetstück des SEB Immoinvest verkauft. Nur wenige Monate später verkündet Savills Fund Management eine erneute Abwertung der Anteile.
(Hintergrund: Savills Fund Management hatte die SEB Investment GmbH und die SEB Asset Management AG 2015 übernommen.)
Die Abwertung wurde am 8. März 2016 von Savills wie folgt begründet:
„Der Anteilwert des SEB Immoinvest sank am 8. März 2016 von 25,52 Euro auf 25,16 Euro (um 36 Cent).
Dies resultiert im Wesentlichen aus den Folgebewertungen einer italienischen Liegenschaft in Rom und vier Liegenschaften in den Niederlanden.“
Jetzt scheint die Zeit der Wahrheit zu kommen. Die neue Gesellschaft kann (und muss) darüber nach gut vier Jahren der Abwicklung nun offen kommunizieren. Nachdem die SEB-Bank im Jahr 2010 von der Santander-Bank übernommen wurde, die Fondsverwaltung 2011 an die Fondsdepot-Bank übertragen wurde und schließlich 2015 die SEB Investment GmbH und die SEB Asset Management AG von der Savills-Gruppe gekauft wurde, dürfte es ohnehin für Anleger schwer werden, hier noch Verantwortliche zu finden und haftbar zu machen.
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Vermutlich werden viele Anleger Schaden erleiden und darauf sitzen bleiben. Doch das wird erst im März/April 2017 sicher sein. Denn bis dahin läuft der Zeitraum für die Abwicklung.
Dann währe es so, dass ich mit meinen kritischen Vermutungen gegenüber meinen Finanzdienstleistern recht habe.
Aber recht haben und Recht bekommen sind ja nicht zwangsweise das Selbe.
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Viele Grüße,
V.F. Alle