Rente

Probleme bei der Riester-Rente: Was ARD-PlusMinus am 25.8.2021 nicht berichtete

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Wenn es um die künftige Rentenpolitik geht, wird oft auf die Fehler bei der Riester-Rente verwiesen. Das geschah diese Woche auch im ARD-Magazin Plusminus am Beispiel einer Frau (Jana Kämmerer), die jahrelang bei der AachenMünchener einen Riestervertrag bespart hatte. Verwiesen wurde auch auf die gefährliche Nähe zwischen Politik und Finanzwirtschaft. Vor allem die Rolle der SPD und des damaligen Finanzdienstleisters AWD mit dem Chef Carsten Maschmeyer wurde dabei kritisch hinterfragt. Vernachlässigt wurde dagegen die Rolle der CDU und ihre Nähe zum Finanzdienstleister Deutsche Vermögensberatung (DVAG). Aber eins nach dem anderen.

Sparer leiden unter Kosten der Riester-Rente

Am Beispiel im ARD-Magazin PlusMinus vom 25. August 2021 wurde deutlich gemacht, wie die Verwaltungs- und Vermittlungskosten bei einem Riester-Vertrag vom Anbieter AachenMünchener die staatlichen Förderungen übersteigen. In Verbindung mit der derzeitigen Niedrigzinspolitik könnten zudem kaum zusätzlichen Gewinne erzielt werden, sodass das Riestersparen für die Kundin der Versicherung letztlich zum Negativgeschäft wurde. Über 17.000 Euro habe sie ingesamt eingezahlt und auf Ihrer aktuellen Abrechnung stünden nun nur etwa 16.000 Euro auf der Guthabenseite. Durch einen Wechsel der Versicherung, habe sie zumindest die Kosten senken können, heißt es in dem Beitrag.

Die Journalisten befragten dazu auch Axel Kleinlein, vom Bund der Versicherten. Er sagt im ARD-PlusMinus-Beitrag : „Das Hauptproblem besteht darin, dass jeder der Riestern möchte, früher oder später Kunde eines Versicherungsunternehmens werden muss. Das macht die Produkte besonders teuer, unflexibel. intransparent und am Schluss eben zu einem schlechten Geschäft für die Bürgerinnen und Bürger – und natürlich auch für den Steuerzahler.“

Zu den Kosten für die Riester-Verträge stellt Kleinlein fest: „Wo früher drei verschiedene Kostenpositionen ausgereicht haben, um über mehr als hundert Jahre den gesamten Lebensversicherungsbereich abdecken zu können, da waren auf einmal über 40, die nur für die Riesterrente erfunden und eingeführt wurden und zu einer maximalen Intransparenz geführt haben.“

Rolle der Politik: Fokus allein auf SPD und AWD

Bei der Ursachenforschung hinterfragt das Magazin auch die Rolle der Politik. Das ist in dem Zusammenhang auch wichtig. Allerdings fokussieren sich die Journalisten dabei allein auf die Rolle der SPD. Es wird beispielsweise auf die enge Verbindung zwischen dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem Chef des Finanzdienstleisters AWD Carsten Maschmeyer verwiesen. Ebenso wird erwähnt, dass SPD-Politiker Walter Riester nach seiner politischen Karriere regelmäßig Vorträge bei Finanzdienstleistern hielt. Dabei wird explizit das Unternehmen AWD genannt. Zudem wird die Verbindung zwischen Maschmeyer und Bert Rürup kurz erwähnt. Auch der Name des Ökonomen Rürup steht für ein Rentenmodell. Mit ihrer MaschmeyerRürup AG wollten Maschmeyer und er Banken, Versicherungen und auch Regierungen beraten.

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2011/Maschmeyer-bestreitet-anonyme-Parteispende,schroeder237.html

Was in dem Beitrag unerwähnt bleibt ist die Rolle der CDU und der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). Dabei erscheint mir diese Kombination gerade in Verbindung mit dem Beispiel des Riester-Vertrages bei der AachenMünchener viel relevanter. Denn es gibt enge Verflechtungen zwischen DVAG, Aachen Münchener und der Deutsche Bank-Tochter DWS die ebenfalls im PlusMinus-Beitrag genannt wird.

Zweifelhafte Nähe zwischen CDU und DVAG

Die DVAG vertreibt sowohl die Versicherungen der Aachen Münchener als auch Produkte der Deutsche-Bank-Tochter DWS. Die DVAG wurde sogar 2013 an der DWS Holding beteiligt.

Versicherungsbote.de schrieb 2013 mit Verweis auf die Quelle ,Fonds Professionell Online‘: „So betreuten die Vermittler der DVAG Ende 2012 immerhin 5,6 Prozent des gesamten Bestandes an Wertpapier-Publikumsfonds der Deutsche-Bank-Gruppe. Daraus resultierend heißt es im Geschäftsbericht der DWS, dass die DVAG mittlerweile der ‚bedeutendste Vertriebsweg außerhalb des eigenen Filialnetzes´ geworden sei.“

Und wie sieht es mit der Verbindung zwischen der DVAG und Politikern der CDU/CSU aus? Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl war zu Lebzeiten ein enger Freund von DVAG-Gründer Reinfried Pohl. Sein Kanzleramtschef Friedrich Bohl war lange Aufsichtsratsvorsitzender der DVAG und Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) war lange im Aufsichtsrat der DVAG tätig.

Eine Grafik zu den Verflechtungen wurde von der WirtschaftsWoche erstellt und ist heute noch im Wertpapier-Forum zu finden.

https://www.wertpapier-forum.de/topic/43454-deutsche-verm%C3%B6gensberatung-dvag/page/2/

In einer DVAG-Pressemeldung zum Geburtstag des Firmengründers von 2013 wird Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Worten zitiert: „Sie und Ihre Familie haben ein gutes Stück der Geschichte der sozialen Marktwirtschaft mitgestaltet, denn Sie haben das Angebot von Allfinanzleistungen populär gemacht, Sicherung aus einer Hand, weil es um den Menschen geht und nicht um das Produkt.“ Diese Einschätzung war leider falsch. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) zeichnete Pohl für seine Verdienste aus.

Persönliches Fazit von V. F. Alle

Nach meiner Ansicht hat Reinfried Pohl als Großspender der CDU (und anderere Parteien) erfolgreich das Erbe von Maschmeyer und Schröder weitergeführt. Er war vermutlich deshalb erfolgreicher, weil er dezenter auftrat als der Vertriebler Maschmeyer. Aber letztlich hat Pohl seine politischen Beziehungen noch besser ausgenutzt. Die Rechnung zahlen nun DVAG-Kunden, die wie ich darauf hofften, dass sich nach der Kritik an der Verbindung Schröder/Maschmeyer und der Finanzkrise 2009 etwas ändern würde.

Ich selbst habe durch einen DVAG-Berater eine Riester- und eine Rürup-Rente vermittelt bekommen. Die eine habe ich mir längst mit Verlust auszahlen lassen und die andere habe ich beitragsfrei gestellt. Stattdessen investiere ich das Geld seitdem lieber in mein Eigenheim.

DVAG feiert sich und Kunden kämpfen ums Geld

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Was für eine Woche! Während die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) Ihre Geschäftserfolge und den Zugang von 2500 Generali-Vertrieblern feiert, kämpfen Kunden der DVAG weiter um Geld, welches sie durch den SEB Immoinvest verloren haben.

An der Stelle: Vielen Dank an meine Leser, die mir Hinweise auf Medienberichte liefern und ihre Erfahrungen mit der DVAG und dem SEB Immoinvest mit mir teilen.

Fakt ist: Die DVAG hatte 2017 wieder ein sehr gutes Geschäftsjahr und konnte ihre Umsätze auf rund 1,35 Mrd. € steigern. (siehe: https://www.versicherungsbote.de/id/4865087/DVAG-Konzernbericht/)

DVAG-GJ2017-kurz
So präsentiert die DVAG ihre Geschäftszahlen 2017 auf der Unternehmenshomepage. Die +36% im Neugeschäft beziehen sich nur auf den Investmentbereich. Das steht ja auch klein darunter. Insgesamt ist das Wachtum da nicht so groß.  Quelle: Homepage der DVAG

Fakt ist auch: Es kommen jetzt 2500 Vertriebsmitarbeiter von der Generali-Versicherung dazu. Die DVAG und Cash-Online sprechen von „Generali-Beratern“. (siehe: https://www.cash-online.de/versicherungen/2018/2-500-generali-berater-wechseln-zur-dvag/417480?utm_source=nl&utm_medium=email&utm_campaign=finanznews220318 )

Leider lässt sich aber auch nicht verleugnen, dass zahlreiche DVAG-Kunden mit dem Finanzvertrieb wegen des offenen Immobilienfonds SEB Immoinvest sowie dem DWS Immoflex gerade unruhige Zeiten erleben. Ein Leser meines Blogs informierte mich diese Woche über seine Erlebnisse.
Details zu dem Fall meines Lesers möchte ich hier nicht ohne Absprache veröffentlichen. Gleichzeitig möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich es als gefährlichen Trend betrachte, wenn Banken und Versicherungen den Vertrieb an Finanzvertriebe abgeben, die nicht den gleichen Kontrollen durch die Banken- und Finanzaufsicht (BaFin) unterliegen wie die Banken und Versicherungen selbst.
Aus meinen eigenen Recherchen weiß ich, dass zwar Banken seit der letzten Finanzkrise stärker von der BaFin überwacht werden, Finanzvertriebe allerdings (nach Gesetzesänderungen) nicht mehr.
Banken und Versicherungen, können durch die Finanzvertriebe also einige Risiken los werden. Für die Finanzvertriebe ist das ein gutes Geschäft. Die Leidtragenden sind dabei die Kunden. Für sie ist es in diesem Geflecht schwer einen Verantwortlichen zu identifizieren, wenn ein Produkt nicht den Versprechen der „Berater“ gerecht wird.
Und die Gefahr steigt, dass andere DVAG- Kunden ähnliches erleben, wie diejenigen denen von ihren „Beratern“ der SEB Immoinvest sowie der DWS Immoflex vermittelt wurden. In Blick in den DVAG-Geschäftsbericht 2017 zeigt: Dass der Investmentbereich mit +36% das größte Wachstum aufweist, während das Geschäft mit den Lebensversicherungen zurück geht (-6,1%).

 

DVAG-GJ2017
Ehrlicher als die schöne Grafik zu den DVAG-Geschäftszahlen ist da die nüchterne Tabelle aus dem DVAG-Geschäftsbericht von 2017. Quelle: DVAG-Geschäftsbericht 2017

Viele Grüße,
V. F. Alle

Selbstzweifel durch Online-Berichte

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Bei der Recherche zu meinem letzten Beitrag bekam ich Selbstzweifel. Es ging um Berichte über die Hart-aber-fair-Sendung und die Versicherungsbranche. Sowohl Bild-Online als auch Focus-Online hatten mich mit ihren reißerischen Überschriften auf diese Sendung aufmerksam gemacht. Focus titelte: „Einen Garantiezins hat es nie gegeben – Was Lebensversicherer in der ARD gesteht ist eine Ohrfeige für gutgläubige Kunden“. Bei Bild klang das ähnlich.

Zwei Tage später war davon bei beiden Medien nichts mehr zu finden. Die auf Suchmaschinen und Leseraufmerksamkeit zugeschnittenen Beiträge waren plötzlich nicht mehr wieder zu finden oder völlig verändert. Statt des ursprünglichen Titels wurde nun mit Aussagen der ARD-Börsenexpertin Kohl aufgemacht. Auch ein von mir kopierter Link führte ins Leere.
https://www.focus.de/finanzen/versicherungen/einen-garantiezins-hat-es-nie-gegeben-was-lebensversicherer-in-der-ard-gesteht-ist-ohrfeige-fuer-gutglaeubige-kunden_id_8347832.html

Den ursprünglichen Focus-Bericht habe ich aber wieder gefunden. Das möchte ich hier gerne dokumentieren.

Focus-Hart-a-Fair
Der ausgetauschte Beitrag: Zwei Online-Medien hatten sehr reißerisch über Hart-aber-fair-Sendung   „Crash der Lebensversicherungen: Panikmache oder echte Gefahr?“ berichtet. Später wurden die Beiträge zu gunsten der Versicherungswirtschaft entschärft. Bei Google war der ursprügliche Link in einem Fall sogar noch zu finden. Außerdem wurde der Beitrag von dem internationalen Nachrichtenportal „The World News“ kopiert. Auf der Homepage des Nachrichtenmagazins ließt sich das längst anders.

Wem ähnliches passiert, der braucht also nicht unbedingt an sich zu zweifeln. Bei Online-Medien werden Inhalte aus unterschiedlichen Gründen schon einmal gelöscht bzw. verändert. Mir ist das jetzt mehrfach aufgefallen. Mal wurde in Verbindung mit einem Finanzsskandal ein Politiker namentlich bei Bild-Online genannt, der für eine Anlageform geworben hatte und mal hatte sich der DVAG-Gründer in einem langen Interview mit einer weiteren großen Deutschen Zeitung hatte beispielsweise DVAG-Gründer Reinfried Pohl sich für mein Gefühl erstaunlich offen  zu einem Fehler geäußert. Wenig später waren die entsprechenden Stellen in beiden Fällen nicht mehr im Netz zu finden. Später außerte sich zumindest der Politiker laut einer anderen Zeitung dazu, dass er sich selbst von dem Finanzunternehmen getäuscht fühlt und sein „Grußwort“ nicht als Werbung gesehen hatte.

Gut finde ich es deshalb, wenn Redaktionen nachträgliche Veränderungen in Beiträgen kenntlich machen. So wie es z.B. Spiegel-Online tut, wenn ein Text ergänzt wird oder fehlerhafte Passagen geändert werden.

 

Loben möchte ich im Zusammenhang mit der Hart-aber-fair-Sendung   „Crash der Lebensversicherungen: Panikmache oder echte Gefahr?“ den Beitrag der Rheinischen Post (rp-online) :
http://www.rp-online.de/panorama/fernsehen/hart-aber-fair-zur-lebensversicherung-alte-vertraege-rentieren-sich-aid-1.7340423
Er ist sehr seachlich geschrieben. Neben den Gerantiezinsen gibt es darin ein Beispiel, wie eine Kundin der Versicherung Generali dazu überreden sollte, „kostenlos“ auf ein anderes Produkt zu wechseln. ARD-Börsenexpertin Anja Kohl warnte in der Sendung davor und wurde in dem Beitrag wie folgt zitiert: „Dies könne bedeuten, dass der Versicherer die Versicherten aus alten Verträgen, die bessere Konditionen haben, herausdrängen wolle, etwa, weil sich manche Firmen komplett aus dem Geschäft mit Lebensversicherungen verabschieden wollen.“

An der Stelle möchte ich daran erinnern, dass der Generali-Vertrieb inzwischen von der DVAG übernommen wurde. Im nicht mehr erreichbaren Forum „Geprellte Vermögensberater“ wurden die Praktiken der Umdeckung auch bei der DVAG bereits vor längerer Zeit kritisiert. Und der Versicherungsbote titelte 2015: „DVAG gerät wegen der Umdeckung von Lebensversicherungen ins Zwielicht“  In dem Beitrag heißt es unter anderem, dass die Vermittler in dem Beispiel erneut die volle Provision kassieren.
Ich frage mich also, was nun mit dem Exklusiv-Vertrieb der Generali-Versicherungen durch die DVAG für die Kunden besser werden soll? Aber das nur am Rande.

Mein Tipp zum Schluss: Wer wichtige Online-Beiträge direkt dokumentiert, der braucht später nicht an seinem Erinnerungsvermögen zweifeln.

Viele Grüße,
V. F. Alle

Wenn Lobbyisten gesellschaftliche Bedürfnisse aus den Augen verlieren

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Was passiert, wenn Lobbyisten die gesellschaftlichen Bedürfnisse aus den Augen verlieren, lässt sich gerade gut am Abgasskandal in der Automobilindustrie erkennen. Grenzwerte wurden lediglich auf dem Prüfstand erreicht. Für den Gesetzgeber reichte das. Außerdem hatten Kunden zuvor bereits jahrelang akzeptiert, dass Ihre Fahrzeuge in der Praxis mehr verbrauchten als die Prüfstandswerte versprachen.

Erst jetzt, wo Fahrverbote drohen wird allen die Misere deutlich. Und jetzt schiebt jeder die Verantwortung auf den Anderen. Die Manager haben ja nur zum Wohle ihrer Unternehmen gehandelt und ihre Freiräume bis an die äußerste Grenze ausgenutzt. Die Kunden haben sich das gefallen lassen, bis sie merkten dass ihre Fahrzeuge deutlich an Nutzwert und finanziellem Wert verlieren können. Und die Politik hat mitgespielt, weil es sich um eine wichtige Branche handelt.
Natürlich ist es wichtig, dass Politiker sich mit Interessenvertretern Treffen und sich dort Einschätzungen einholen. Doch scheinbar ist das längst nicht mehr so ausgewogen, wie es viele gerne darstellen. Es gibt einige mächtige Lobbyisten und viele Andere. Es geht längst nicht mehr um informelle Treffen, es geht auch um finanzielle Zuwendungen in Form von Parteispenden und Einflussnahme durch Wechsel von Politikern in die Industrie und umgekehrt.

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Bisher wollte ich glauben, dass es in der Automobilbranche besser läuft als in der Finanzbranche. Doch anscheinend gehen beide Branchen ähnlich professionell vor. Und auch wenn es in der Finanzbranche seit der Finanzkrise wieder etwas ruhiger geworden ist. Besser ist es nicht geworden, was die Versprechungen und die Realität angeht. Das zeigt die Zusammenfassung von Aussagen des Generali-Versicherungskonzerns im Bezug auf fondsgebundene Lebensversicherungen:
https://mediarange.wordpress.com/2017/08/11/generali-viel-schatten-unter-den-fluegeln-des-loewen/
Okay, hinter dem Blog Mediarange stehen Fachanwälte, die ihr Geld mit solchen Streitigkeiten verdienen. Mir geht es vor allem darum zu zeigen, dass hier etwas im Argen liegt, genauso wie mit der Abgasthematik in der Automobilbranche.
Zur Erinnerung: Generali ist eng mit dem Finanzvertrieb Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) verbunden. Siehe z.B.: https://vfalle.wordpress.com/2017/03/19/was-laeuft-zwischen-der-dvag-und-generali/

Auch bei Parteispenden bleibt alles beim Alten. Die DVAG gehört weiterhin zu den Großespendern von Parteien, insbesondere der CDU. Über aktuelle Zahlen berichteten  kürzlich die Medien Versicherungsbote und „Versicherungswirtschaft heute“.
https://www.versicherungsbote.de/id/4855681/DVAG-Allianz-groesste-Parteispender/
http://versicherungswirtschaft-heute.de/politik-regulierung/dvag-und-allianz-grosspender-fur-politische-parteien/
Bei „Versicherungswirtschaft heute“ kommentiert die DVAG die Partei-Spenden wie folgt:

“Im Rahmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung spendet auch die Deutsche Vermögensberatung regelmäßig an verschiedene Parteien. Die Spenden der Deutschen Vermögensberatung erfolgen im Einklang mit den gesetzlich vorgegebenen Rahmenbedingungen.“

Es ist allerdings interessant zu sehen, wie sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren zu Gunsten der DVAG entwickelt haben. Im Gegensatz zu anderen Finanzdienstleistern wird der Finanzvertrieb nämlich nicht von der Finanzaufsicht (Bafin) überwacht. Siehe: https://vfalle.wordpress.com/2014/08/07/wer-kontrolliert-denn-nun-die-dvag/
Es gab nämlich Gesetzesänderungen, ganz nach dem Geschmack des für „Markt und Regulierung“ verantwortlichen DVAG-Vorstands. (siehe Unternehmensblog vom 11.März 2011).

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Wie man vor dem Hintergrund der Probleme vieler von der DVAG vertriebener Produkte noch mit dem Slogan „Vermögensaufbau für jeden“ werben und von „gesellschaftlicher Verantwortung“ sprechen kann, ist mir schleierhaft. Das ist für mich eine bewusste Irreführung.

 

Es ändert sich  nichts, solange die Kunden und die Gesellschaft das so akzeptieren.
Obwohl: Top-Manager und Politiker in Deutschland sollten sich nicht zu sicher sein. Denn die Globalisierung hat auch Vorteile für die deutsche Gesellschaft. So wurde der Dieselskandal in den USA ins Rollen gebracht. Erst dann gab es auch ernstzunehmende Initiativen in Deutschland. Sogar Sammelklagen gegen die Konzerne sind plötzlich möglich. Manchmal braucht es einfach ein Impuls von außen.
Mir ist es wichtig zu verdeutlichen, dass es in meinem Blog nicht um die Probleme eines oder einzelner DVAG-Kunden mit ihrem Finanzdienstleister geht. Wenn ein derart starker Finanzvertrieb sich eine solche Täuschung erlauben darf, dann kann das das ganze Altersvorsorgesystem in Deutschland ins Wanken bringen. Das sollte uns bewusst sein.
Deshalb suche ich die Öffentlichkeit und keinen Anwalt, der nur meine Interessen vertritt.

Viele Grüße,
V. F. Alle

Schon wieder Gedächtnislücken?

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Netterweise verwies mich einer meiner Leser kürzlich auf einen Beitrag bei Cash-Online. Darin wird Bezug genommen auf einen Beitrag im DVAG-Blog. In diesem erklärt DVAG-Vorstandsmitglied Dr. Helge Lach, warum Abschlussgebühren für Lebensversicherungen im Gegensatz zu den Kosten für den Immobilienerwerb zur Altersvorsorge ein „Schnäppchen“ sind.
http://www.cash-online.de/immobilien/2017/immobilie-als-altersvorsorge-2/361066?utm_source=nl&utm_medium=email&utm_campaign=finanznews020217

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Das schrieb Cash-Online Anfang Februar 2017. Demnach rechnet die DVAG  Lebensversicherungen schön.

Kommentare zum Cash-Online-Beitrag verdeutlichen zwar, dass die Aussagen von Herrn Dr. Lach  grundsätzlich nicht falsch sind. Doch nach meiner langjährigen Erfahrung schätzt das DVAG-Management die Risiken der von dem Finanzvertrieb vermittelten Produkte bewusst geringer ein, als es der Realität entspricht. Es handelt sich eben um einen Finanzvertrieb und nicht um eine Beratungsgesellschaft – wie es der Name Deutsche Vermögensberatung AG suggeriert.

Darauf deutet auch der Blogbeitrag „Vermögensberater erhalten Leitfaden zum Immoinvest“ aus dem Mai 2012 hin, den ich hier schon mehrfach erwähnt habe.
http://www.handelsvertreter-blog.de/2012/05/page/2/

Passenderweise fand ich dort ebenfalls im Mai 2012 einen Beitrag über Gedächtnislücken bei einem „Direktionsleiter eines Strukturvertriebes“.
http://www.handelsvertreter-blog.de/2012/05/22/gedachtnislucken/

 

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Beitrag von Mai 2012. Gefunden unter www. handelsvertreter-blog.de

Das erinnert mich an den Direktionsleiter meines Vermögensberaters. Zu Ihm hatte ich Kontakt aufgenommen, weil mein Vermögensberater krankheitsbedingt lange ausgefallen war. Der DVAG-Direktionsleiter (Herr N. aus R.) schrieb mir am 4. 3. 2013:

„Ob ein abbezahltes Haus oder eine fondsbasierende Rentenversicherung die bessere Alternative für Ihre Altersvorsorge darstellt, kann ich in Ihrem Fall nicht beurteilen, da ich Ihre Situation nicht analysieren habe.“

Ich weiß nicht ob er sich heute noch daran erinnert. Inzwischen kann ich allerdings mit Sicherheit sagen, dass ich mit der abbezahlten Immobilie heute mehr Vermögen hätte, als mit den mir von der DVAG vermittelten Produkten.

 

Viele Grüße,

V. F. Alle

 

P.S.:       Ich möchte die DVAG-Führung nur daran erinnern, dass ich bereits 2012 eine schuldenfreie Immobilie gehabt hätte, wenn mir von meinem DVAG-Berater nicht Produkte wie der SEB Immoinvest, der DWS Immoflex sowie fondsgebundene Versicherungen vermittelt worden wären. Den DVAG-Gründer Dr. Reinfried Pohl, seinen DVAG-Chefvolkswirt sowie dem DVAG-Aufsichtsrat hatte ich in den Jahren 2012 und 2013 darüber schriftlich informiert.

Danke für die Anteilnahme

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Allen, die durch den Aufruf meiner Artikel und ihre Kommentare ihre Anteilnahme an meinem Fall gezeigt haben, möchte ich heute danken.

Tatsächlich habe ich mich – wie viele andere auch – bereits mit den finanziellen Verlusten abgefunden. Im Gegensatz zu machen anderen DVAG-Kunden bin ich trotzdem finanziell noch in einer Komfortzone.

Womit ich mich jedoch nicht abfinden möchte, ist die Ignoranz des DVAG-Managements sowie einiger hochrangiger Politiker.
Obwohl sich immer mehr Kunden inzwischen selbst helfen, wirbt die DVAG bis heute unter dem Begriff „Gesellschaftliche Verantwortung“ damit, Kunden „helfen“ zu wollen. Auf den von mir 2012 erlebten Widerspruch hatte ich Reinfried Pohl sowie das DVAG-Management bereits damals hingewiesen. Dennoch hält das Unternehmen bis heute an der Werbebotschaft fest.

dvag-verantwortung2017
Ist das noch gesellschaftliche Verantwortung? Obwohl sich immer mehr DVAG-Kunden selbst helfen müssen, weil ihre Vermögensberater keine Lösungen mehr für zuvor fleissig durch die DVAG vertriebene Produkte haben, wirbt der Finanzvertrieb weiter damit, Menschen zu „unterstützen“.

Einzelne mögen diese Täuschung vielleicht auch noch verkraften. Ich frage mich nur, wie viel Täuschung unsere Gesellschaft noch aushält.

Zu Beginn meiner Recherchen schrieb mir ein Leser, dass Pohls DVAG schlimmer sei als Maschmeyers AWD. In der Tat musste ich in den vergangenen Jahren feststellen, dass die DVAG mehr Erfolg mit dem Aufbau ihres politischen Netzwerkes hatte. Ebenso musste ich feststellen, dass viele hochrangige Politiker nicht erkennen, was da mit ihrer Unterstützung läuft.
Siehe meinen Beitrag: https://vfalle.wordpress.com/2015/12/23/vertrauen-und-verantwortung-teil-2-wer-hat-hier-was-falsch-verstanden/

 

Nachweislich zeigte sich die deutsche Politik bereits beim Thema Dieselabgase blind. Ähnlich sieht es für mich inzwischen beim Thema Finanzvertrieb aus.

Interessant finde ich, dass die Abgasthematik in Deutschland und Europa erst ernsthaft hinterfragt wird, seitdem ein großer deutscher Hersteller in den USA wegen seiner Täuschungsmanöver angeklagt wurde. Wollen wir wieder auf die „Hilfe“ aus den USA warten?
Die meisten ausländischen Aufrufe meines Blogs kommen seit 2016 übrigens nicht mehr aus dem deutschsprachigen Österreich, sondern aus den USA. Bisher habe ich keine Erklärung dafür.

 

Beste Grüße,
V. F. Alle

Deutsche Bank will Boni von Topmanagern zurück

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Das ist mal eine Meldung: Wie die Süddeutscher Zeitung gestern berichtete, will die Deutsche Bank Boni von ehemaligen Top-Managern zurückfordern. Das Betrifft den Investmentbanker Jain ebenso wie seinen Vorgänger Ackermann. (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-bank-manager-deutsche-bank-will-boni-von-ackermann-und-jain-zurueck-1.3252105)

 

Grundsätzlich finde ich es richtig, dass Manager solche Bonus-Zahlungen zurückgeben müssen. Das gilt insbesondere dann, wenn sich wie im Fall der Deutschen Bank herausstellt, dass die Geschäftserfolge nur kurzfristig waren und langfristig sogar Schaden verursachen.

 

Wenn sich die Rückzahlung juristisch durchsetzen lässt ist das sicher ein gutes Signal für die Bank und auch die Aktionäre.

Ich fürchte nur, dass die Kunden der Bank davon nichts haben werden. Sie sind quasi am Ende der „Nahrungskette“. Das gilt umso mehr für Kunden des Vertriebspartners Deutsche Vermögensberatung (DVAG).

 

Ich sage nur DWS FlexPension (steckt Rentenprodukten der Aachen Münchener) und DWS Immoflex.

Beim DWS FlexPension geht es laut Verbraucherzentrale immerhin um ein Volumen von 2,4 Mrd. €, welches etwa eine Millionen Kunden angelegt haben.
Siehe: http://www.verbraucherzentrale.de/dws-flexpension

 

Kunden, die in dieses Produkt investiert haben, weil ihnen eine Garantie auf die Wertentwicklung gegeben wurde, schauen nun in die Röhre. Das Versprechen wird nicht eingelöst. Das Geld muss nun in eine neue Anlage investiert werden, was wiederum neue  Abschlussgebühren bedeuten kann.

 

Gut erklärt werden die Probleme der vermeindlichen  Garantiefonds das hier: http://www.pfefferminzia.de/zig-fondspolicen-betroffen-aus-fuer-dws-flexpension–warum-garantiefonds-heute-nicht-mehr-funktionieren-1473145478/

 

Beste Grüße,
V. F. Alle

Gefangen im System

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Warum ich mich mit Produkten wie der Rente Pur (Rürup-Rente) sowie den Fonds SEB Immoinvest und DWS Immoflex im System der Deutschen Vermögensberatung  (DVAG) gefangen fühle, habe ich hier  bereits mehrfach beschrieben. Allerdings scheinen mir nicht nur die Kunden in dem System gefangen zu sein.

Bei meiner letzten Anfrage zur Rente Pur und dem DWS PlexPension erschien mir der Mitarbeiter der Aachen Münchener Versicherung wie seine Kollegen zuvor ziemlich hilflos. Das macht mir deutlich, dass nicht nur Kunden wie ich inzwischen in dem System von Generali-Konzern, Deutscher Vermögensberatung (DVAG) und Deutscher Bank eingeschlossen sind.
Weil die DVAG sich den Exklusiv-Vertrieb der Generali-Tochter Aachen Münchener gesichert hat, ist die Versicherung sozusagen auf Gedeih und Verderb auf die Vertriebsgesellschaft angewiesen.
Im Investment-Bereich ist die DVAG längst ein wichtiger Partner für die Investment-Tochter der Deutschen Bank. Deshalb ist es kein Zufall, dass Kunden der Aachen Münchener nun als Alternative für den nicht mehr fortgeführten Fonds DWS FlexPension 2023 hauptsächlich andere DWS-Produkte angeboten bekommen. Damit bleibt das Geld im System.

Ähnlich sieht es übrigens auch bei privaten Krankenversicherungen aus, welche die DVAG vertreibt. Ende 2011 hatte der Generali-Konzern den Vertreib der privaten Krankenvollversicherungen bei der Tochter Central eingestellt. Vertriebsleute wchselten darauf hin zur DVAG.  Der Versicherungsboten schrieb dazu:
„Generali-intern war das ein geschickter Schachzug. Die Deutsche Vermögensberatung freute sich über gut ausgebildete Verkäufer und neue Kundendaten. Gleichzeitig stärkte Generali, mit der quasi Bestandsübertragung der Central, einem Tochterunternehmen der Generali Gruppe, die DVAG, bei der der italienische Konzern wiederum mit knapp 40 Prozent Großaktionär ist. So könnte aus der Auslagerung des Vertriebs von Central zur DVAG im Nachhinein ein Testlauf für einen großen Vertriebswechsel werden.“
http://www.versicherungsbote.de/id/4790473/Generali-Stellenabbau-DVAG-Vertrieb-Dietmar-Meister/
Wie eng die DVAG mit ihren „Partnern“ inzwischen verwoben ist, hatte ich bereits im Zusammenhang mit dem DVAG-Zukunftsforum deutlich gemacht.

Eingeschränkte Vermögensberater
Auch Vermögensberater sind in diesem System gefangen. Anders als freie Handelsvertreter und Finanzmakler, bleiben ihnen nur die Produkte aus dem eigenen System. Für erfahrene Vermögensberater wird das zum Problem. Das zeigen Beiträge im Internet-Forum „Geprellte Vermögensberater“ und Fälle des Anwaltes Kai Behrens, der Vermögensberater im Streit mit der DVAG vertritt.

Unbefangener Nachwuchs gesucht
Deswegen wundert es mich nicht, dass die DVAG derzeit mit dem Fußballtrainer Jürgen Klopp, um Vermögensberater-Nachwuchs wirbt. Die jungen Leute können völlig unbefangen an die Sache ran gehen. Ihnen fehlen ja einige Erfahrungen aus der Vergangenheit. Negative Kundenerlebnisse wiederum hemmen die Vertriebsstärke erfahrener Vermögensberater, sofern sie zu Empathie fähig sind.

Viele Grüße,
V. F. Alle

 

Rückblende für neue Leser
Wie ich bereits berichtete hatte mich mein DVAG-Berater in die Fonds SEB Immoinvest, DWS Immoflex (ist am SEB Immoinvest beteiligt) sowie u.a. die Rente Pur hinein beraten, obwohl ich stets deutlich gemacht hatte, dass mein vorrangiges Ziel darin besteht meine damals ebenfalls über die DVAG laufenden Hausdarlehen abzulösen. Als die Vertragslaufzeit der Darlehen 2012 auslief, waren diese Gelder aber durch Fondsschließungen und die vertraglichen Besonderheiten der Rente Pur (Rürup-Rente) nicht verfügbar.
Für neue Darlehens-Verträge verlangte mein DVAG-Berater 2012 erneut Angaben zu meinem Haus, als Sicherheit für die Bank. Das zeigte mir, dass nicht einmal die Banken meinen von der DVAG massiv vertriebenen Geldanlagen trauten.

Ein Jahr zuvor (2011) hatte mein Berater noch versucht, mir zusätzliche Darlehen zu vermitteln, weil ich ja 2012 mein Haus abbezahlt haben würde. Das frei werdende Geld könne ich in den Ausbau stecken. Zuvor war allerdings der Plan, dass ich das Geld, was ich durch den Wegfall der Hausdarlehen spare, in die Altersvorsorge mit Riester- und Rürup-Rente (RentePur) stecke.

Auch eine private Krankenzusatzversicherung hat mir mein DVAG-Berater in der Zeit angeboten. Heute weiß ich, dass der Krankenversicherer Central (ebenfalls eine Generali-Tochter) 2011 ihren Vertrieb auf die DVAG-übertrug.

Inzwischen sehe ich einiges deutlicher. Ich möchte hoffen, dass andere nicht so lange brauchen wie ich.

Rente Pur und die Probleme fondsgebundener Versicherungen

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Mit dem DWS FlexPension 2023 (einem Produkte der Investment-Tochter der Deutschen Bank) schließt gerade ein Fonds, der zu erheblichen Anteilen in der Rente Pur (einer Rürup-Rente) der Aachen Münchener Versicherung steckt. Laut dem Versicherungsjournal, welches wiederum auf Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verweist, bin ich damit einer von etwa einer Millionen Betroffenen. http://www.versicherungsbote.de/id/4847462/DWS-schliesst-Altersvorsorge-Fonds/

Auf mein Schreiben an Vorstand der Aachen Münchener Versicherung habe ich zumindest schneller als erwartet eine Antwort  erhalten. Ich hatte mich beschwert, dass mich genau der DVAG-Berater bei der Auswahl des neuen Fonds für die Rente Pur beraten soll, der mir mit dem SEB Immoinvest und dem DWS Immoflex bereits zwei Geldanlagen vermittelt hat, in denen meine Geld seit 2012 weitgehend feststeckt(e). Dabei wollte ich mit dem Geld stetts vorrangig meine über den DVAG-Berater laufenden Hausdarlehen tilgen.

Der Mitarbeiter (Name und Durchwahl habe ich mir notiert) der Aachen Münchener entschuldigte sich dafür bei mir telefonisch. Gleichzeitig machte er deutlich, dass er mir aus „vertraglichen Gründen“ keinen anderen Berater nennen könne. Auch sei grundsätzlich keine Beratung durch Mitarbeiter der Aachen Münchener möglich. Wenn ich mir allerdings einen anderen Berater suche und ihm eine Vollmacht erteile, dann würde die Versicherung ihm die nötigen Auskünfte erteilen.
Wie hoch der aktuelle Anteil des nun auszutauschenden Fonds DWS FlexPension 2023 an meinem Rürup-Vertrag ist, konnte er mir nicht genau beziffern, da sich dies monatlich ändere. Nach dem Stand von 1. Oktober 2016 habe ich etwa 1398 € in dem Fonds der nicht mehr weitergeführt wird und 6526 € in dem DWS FlexPension II 2028, der weiterlaufen soll.

Laut dem Versicherungsmitarbeiter soll ich die Antwort auch noch schriftlich erhalten. Das scheint jetzt allerdings etwas länger zu dauern.

Suche nach einem neuen Berater
Die Suche eines anderen Beraters für den Teilfonds der RentePur erweist sich für DVAG-Kunden als problematisch. Die Vermittlungs- und Beratungsgebühren für den Vertrag erhält der jeweilige Berater bereits zu Beginn der Vertragslaufzeit. Das ist in der Versicherungsbranche so üblich. Das bestätigte Anfang der Woche auch Finanztip-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhangen in einem Rentengespräch im ARD-Morgenmagazin.
Fakt ist: Der DVAG-Berater den ich für die Beratung bezahlt habe, erscheint mir für die Fondsberatung nicht mehr vertrauenswürdig. Und der unabhängige Berater, dem ich das Schreiben mit dem neuen Fondsangebot der Aachen Münchener vorlegte, schüttelte darüber nur den Kopf. Insbesondere der automatischen Fondswechsel in den DWS FelxPension II 2028, wenn der Kunde nicht reagiert, verwunderte ihn sehr. Für Kunden wie mich entstünden zudem durch einen neuen Berater weitere Kosten, die sich zumindest aus meinem Vertrag kaum noch herausholen ließen.


rentepur-dws-flexpension
„Angebot“ der Aachen Müncherner für Kunden mit der Rente Pur: Vorsorglich weist die Versicherung darauf hin, dass auch die Auflösung weiterer DWS FlexPension Teilfonds notwendig werden kann. Die Garantien für die Wertentwicklung dieser Rürup-Rente sind scheinbar nichts mehr wert.


Einschätzung des zustädigen DVAG-Direktionsleiters im Jahr 2013
Inzwischen bin ich froh, dass ich den Vertrag seit 2013 beitragsfrei gestellt habe. Nach den Problemen mit dem SEB-Immonvest und dem DWS Immoflex (von denen die DVAG scheinbar voll überzeugt war) hatte ich mich gefragt, was die Garantien der „Garantierente“ Rente Pur in einem solchen Umfeld wohl wert sind.
Auch den in der DVAG-Hierarchie über meinem Berater stehenden Direktionsleiter hatte ich dazu angeschrieben, als mein DVAG Berater 2013 krankheitsbedingt lange ausgefallen war. Er antwortete mir am 4. April 2013 per E-Mail zu meiner Aussage, dass ich stets deutlich gemacht habe zuerst mein Haus abbezahlen zu wollen, labidar:
„Ob ein abbezahltes Haus oder eine fondsbasierte Rentenversicherung die bessere Alternative für Ihre Altersvorsorge darstellt, kann ich in Ihrem Fall nicht beurteilen …“
Den Direktionsleiter habe ich nie persönlich kennengelernt. Denn sein Büro ist nicht im Nachbarort, wie das Büro meines DVAG-Beraters, sondern viele Kilometer entfernt in einem Ort im Ruhrgebiet. Name und Adresse liegen mir vor.

Wie sich Versicherer aus der Verantwortung ziehen wollen
Inzwischen sind wir hoffentlich alle klüger: Mein unabhängiger Finanzberater erwartet, dass es durch die Niedrigzinsphase noch viele ähnliche Fälle bei den Versicherungen geben wird. Dafür spricht auch die Tatsache, dass manche Versicherungen ihren Kunden bereits anbieten Renten- und Lebensversicherungen vorzeitig zu kündigen, um sich aktuelle Wünsche finanzieren zu können. Solche Briefe soll z.B. die Gothaer Versicherungen verschickt haben. Nach Angaben von Bild und Wall-Street-Online heißt es darin u.a.: „Vielleicht möchten Sie sich einen größeren Wunsch erfüllen und haben daher zusätzlichen Finanzbedarf?“ Zudem werde eine unkomplizierte Abwicklung zugesagt und ein Kündigungsvordruck liege direkt bei.
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/9052059-serviceanschreiben-obacht-masche-lebensversicherer-geld
Andere Versicherungen versuchen, die für sie nicht mehr attraktiven Garantie-Lebensversicherungen, im Paket los zu werden. Das berichtet zumindest Focus-Online.
http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/lebensversicherung/verkauf-alter-lebensversicherungen-ein-antrag-liegt-schon-vor-versicherer-wollen-lebensversichrungs-kunden-verkaufen_id_6077126.html

Für mich lässt das nur einen Schluss zu: Diejenigen, die mit dem Verkauf der Versicherungen viel Geld verdient haben, wollen sich jetzt aus der Verantwortung ziehen. Zahlen müssen dafür die gutgläubigen Bürger und damit mittelfristig das deutsche Sozialsystem.

Beste Grüße,
V. F. Alle

 

P.S.
Was andere Kunden von Aachen Münchener und DVAG in den vergangenen Jahren erlebten, kann z.B.auch im Wertpapier-Forum nachgelesen werden: http://www.wertpapier-forum.de/topic/31283-aachenmunchener-dvag-die-wunschpolice/page__st__920
und
http://www.wertpapier-forum.de/topic/37644-rente-pur-basisrente-privat-rente-mit-garantie/
Dummerweise wird mir das erst jetzt bewußt. Ich hätte mir viel Geld und Zeit sparen können.

Noch ein Problemfall? Teilfonds der Rente Pur wird aufgelöst!

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Vor wenigen Tagen bekam ich Post von der Aachen Münchener Versicherung. Demnach gibt es mal wieder Probleme mit einem fondsgebundenen Produkt, welches mir durch die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) vermittelt wurde.
Mit den Produkten des DWS FlexPension von der Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Asset Management (Deutsche AM) schließen Teilfonds des Garantiefondskonzepts, in welchem ein Gelder aus der Rente Pur angelegt sind, bereits zum 18.11.2016. Eigentlich war das Laufzeitende für erst für 2025 geplant. Laut dem Schreiben der Aachen Münchener ist bei dem Fonds aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase eine künftige Wertsteigerung praktisch ausgeschlossen. Die Höchststandsgarantie des Teilfonds DWS FlexPension 2023 werde aber zum Stichtag 18.11.2016 in vollem Umfang durch die Deutsche Asset Management gewährleistet.

Was die Versicherung noch recht nett umschreibt, klingt bei Fonds Professionell vom 21.6. 2016 allerdings nicht mehr so freundlich. „DWS Flex Pension: Deutsche AM liquidiert zwei Drittel aller Teilfonds“ lautet da die Schlagzeile.
Am Ende des Beitrages heißt es zudem: „Bei entsprechenden Marktentwicklungen rechnet sich die Deutsche AM „noch neue Höchststände“ und eine Investition in die „Wertsteigerungskomponente“ aus. Für den Fall einer langfristigen Fortdauer oder einer weiteren Verschärfung des derzeitigen Niedrigzinsumfeldes sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass weitere Fonds vorzeitig geschlossen werden.“
Quelle: http://www.fondsprofessionell.de/news/vertrieb/headline/dws-flex-pension-deutsche-am-liquidiert-zwei-drittel-aller-teilfonds-125367/

RentePur2016.jpg
So informierte die Aachen Münchener Ihre Kunden über die Probleme beim Lebensversicherungsvertrag  Rente Pur.

Weil der das Geld nun nicht mehr in den Fonds angelegt werden kann, dürfen die DVAG/Aachen-Münchener-Kunden nun aus einer Liste mehrerer Fonds auswählen. Der Großteil der alternativ angebotenen Fonds sind ebenfalls hauseigene Fonds von der AM.

Nachdem bereits die mir von meinem DVAG-Berater vermittelten Fonds SEB Immoinvest und DWS Immoflex in der Abwicklung sind, gibt es nun also mit dem nächsten Produkt der Finanzpartner DVAG, Aachen Münchener und Deutsche Bank Probleme. Zu meinem DVAG-Berater habe ich seit 2013 keinen Kontakt mehr. Meinen Fall habe ich meinen „Finanzdienstleistern“ bereits mehrfach geschildert – ohne jegliches Entgegenkommen.
Dennoch wird er mir von der Aachen Münchener nun wieder mitgeteilt:
„Zu der Auswahl eines Fonds berät Sie gerne:“
Es folgen Name, Adresse und Telefonnummer

Mir bleibt der Eindruck, dass meine „Dienstleister“ bis heute nichts von meinen Kundenbedürfnissen verstanden haben.
Viele Grüße,
V. F. Alle